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Schüler gehen im Tanzschritt auf „Weltreise“

KlatschArena

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Von Ines Klotz

Beim internationalen Schüler-Tanzwettbewerb „Rock Challenge“ ertanzten sich 32 Mädchen und Jungen der Riesaer Förderschule „Lichtblick“ in Dresden den zweiten Platz. Mit ihrem achtminütigen Tanzstück „Weltreise“ konnten sie sich gegen fünf andere Schulen aus Sachsen, zwei Schulen aus England und eine polnische Schule mit großem Erfolg durchsetzen. 420 Teilnehmer aus Gymnasien und Mittelschulen und erstmals auch aus der Riesaer Förderschule hatten sich auf der Bühne des Dresdner Schauspielhauses eingefunden. „Diese riesige Bühne samt der ganzen Technik war für uns sehr überwältigend“, berichtet die Ergotherapeutin und Tanzassistentin Babett Keller, als pädagogische Unterrichtshilfe an der Förderschule tätig. Trotz der ungewohnten Umgebung und den vielen Ablenkungen überzeugten die Kinder mit einer Glanzleistung. „In den drei Monaten Vorbereitung waren die Schüler so begeistert und so fleißig. Sie haben auch zu Hause trainiert, in der Pause gemeinsam Schritte geübt“, lobt Babett Keller. Die 24-Jährige hat das Projekt von der Anmeldung bis zum Auftritt zusammen mit ihren jungen Kolleginnen Susann Reinke und Susann Kubitza völlig eigenständig durchgeführt. Sie sagt: „Das Schwierigste war, alle Schüler unter einen Hut zu bringen. Viele haben Koordinations- oder Rhythmusstörungen, doch keiner sollte daheim bleiben.“

Hinter der jungen „Wechselbühne“ in der Jugendkulturwerkstatt „Art“ steht ein ebenso junger Verein namens „Kulturschleuder“. Vorsitzender Andreas Grajek setzt klare Ziele: „Wir wollen nicht ausschließlich Kultur für die Jugend, sondern übergreifend für jedes Alter anbieten.“ Mit den regelmäßigen Programmen von Kleinkunst über Varieté bis zum experimentellen Theater will die „Wechselbühne“ anspruchsvolles Neues bringen und Raum zum Probieren lassen. Andreas Grajek schwärmt von Selbstverwirklichung unentdeckter Talente, von toller Kultur und Kunst, die bezahlbar ist. Für Talenteförderung engagiert sich der 24-jährige Student seit Jahren. Mit Andrea Böhme, Leiterin vom „Art“, betreut er die drei Theatergruppen im Haus. Außerdem ist er Mitglied bei „Nachtigall“, einer Band, die freie experimentelle Musik unkonventionell, aber mitreißend spielt, am 28. Mai auf der „Wechselbühne“. Andreas Grajek war schon als Schüler Stammgast im „Art“, liebt die Teeabende, Lesungen, Workshops. Das motiviert ihn zur ehrenamtlichen Arbeit für den Verein.

Im März lief für Ingrid Roschinsky die vom Arbeitsamt geförderte Maßnahme als Betreuer von Hilfsbedürftigen aus. Zwei älteren Damen half sie im Haushalt, begleitete sie zum Arzt oder zum Einkaufen oder war einfach da zum Reden. Sie nun allein lassen mit dem Ende der Förderung will und kann sie nicht. So arbeitet sie weiter ehrenamtlich mit im Verein „Hand in Hand“. „Ich habe mich schon immer um ältere Leute gekümmert. Sie freuen sich so, wenn man sich Zeit nimmt.“ Während einer Umschulung zum Altenpflegehelfer hat sie im Pflegeheim erlebt, wie dankbar die Senioren sind, wenn sie außer waschen und Bett bauen menschliche Zuwendung bekommen. „Ich würde sehr gern in der Altenpflege arbeiten, aber es ist ein Irrsinn. Personal wird gebraucht, aber neue Einstellungen können nicht bezahlt werden.“ Die engagierte 47-Jährige hofft dennoch auf eine Arbeit. Sie habe immer gearbeitet, früher bei der LPG, später bei Heine Recycling. Da könne sie nicht einfach die Hände in den Schoß legen. Schon heute freut sie sich auf die Seniorenfahrt des Vereins im Mai. „Da fahre ich als ehrenamtlicher Betreuer mit ins Ostseeheilbad Graal-Müritz. Wir haben sogar noch Restplätze frei.“ (Infos: Hand in Hand, Katrin Frenzel, 035268/86915)