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Schüler schnuppern Praxis

Die Möglichkeit, sich malin Firmen umzusehen, bot sich in der Woche derUnternehmen imLandkreis Meißen.

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Von Wolfgang Zimmermann

Eigentlich will Caroline ja viel lieber das Innere von Restaurants gestalten. So, wie sie das oft schon in Gedanken getan hat, wenn sie mal in einer Gaststätte saß. Die 15-Jährige hat sich während der „Woche des offenen Unternehmens” auf den Weg gemacht, um mal vorzufühlen, wo sie denn Übereinstimmungen mit ihren beruflichen Vorstellungen findet. „Ein Architekturbüro ist dafür durchaus der richtige Ort” stimmt ihr der Radebeuler Architekt Frank Mehnert zu, in dessen „Atelier 2” auf dem Altkötzschenbrodaer Anger sich neben Caroline noch fünf weitere Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren eingefunden hatten. „Das, was sie mal tun wolle, sei aber nur eine Schiene des Berufs - nämlich die Innenarchitektur.” Der Architekt erläuterte das Berufsbild des Architekten von heute, der im Prinzip alles können muss - angefangen bei der Entwurfszeichnung über die Statik bis eben hin zur Innenarchitektur.

Viele Mädchen und Jungen aus den 8. und 9. Klassen der Mittelschulen der Landkreise Meißen und Riesa/Großenhain waren in der vergangenen Woche unterwegs gewesen, um ähnliche Erfahrungen zu sammeln. Sie sahen sich in 60 Firmen um, orientierten sich dort über die angebotenen Berufsbilder, machten Rundgänge durch die Firmen und ließen sich auch über Ausbildungsmöglichkeiten informieren. „Wir waren sehr überrascht, wie groß die Resonanz sowohl aus den Mittelschulen als auch aus den von uns angesprochenen Firmen war” sagt Ulrich Wagner, der dem Organisationsteam vorsteht. Immerhin gab es 1 785 Rückmeldungen aus den Schulen. „Das Ziel der Woche ist, dass sich Jugendliche darüber sicher werden, was sie mal werden wollen.” Viele Firmen würden zudem Praktika anbieten. Erstaunt war Wagner über einige der Favoriten in den Berufen. Natürlich war der Automechaniker bei den Jungs ganz hoch im Kurs, doch sehr gefragt waren auch Berufe in Krankenhäusern und in der Hotellerie. Selbst für das Bäckerhandwerk gab es zahlreiche Interessenten und sogar für die landwirtschaftlichen Berufe. Mechatroniker kann man in der Meißner Firma Photon werden. Heike Hamann hatte dazu 25 Jugendliche empfangen und war überrascht über das große Interesse der Schüler.

Ähnliches erlebte das auch Ute Landgraf von der Coswiger Firma Pfleiderer, die ganz erstaunt war, welch spezifische Fragen bereits Achtklässler hatten.