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Schüler schreiben Geschichte

Über die Heimathistorie von Goltzscha, Grödel oder auch Diesbar-Seußlitz gibt es jetzt neue Broschüren.

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Von Antje Steglich

Paul Guthmann lebt in vierter Generation auf einem Bauernhof in Goltzscha. Und das sehr gern, wie der 16-Jährige betont. Sein Zuhause wurde schon 1888 erbaut, sein Dorf gibt es mindestens schon seit 1406. Und zwischendurch ist viel Wasser den Goltzschabach hinuntergeflossen. Unter dem Motto „Goltzscha – ein Ort voller Elan“ hat sich der Zehntklässler deshalb zusammen mit seinem Klassenkameraden Felix Rischke auf die Suche nach erzählenswerten Details in der Historie des 300-Seelen-Ortes gemacht. Die Chronik des Dorfes wurde gewälzt, das Nünchritzer Museum besucht und viel mit dem Goltzschaer Ortschronisten Hans Hartmann gesprochen. Herausgekommen ist eine kleine Broschüre, die es nun im Nünchritzer Museum zu bestaunen gibt.

Insgesamt sind es sogar fünf neue Hefte, die Ute Keil von der Gemeindeverwaltung vor wenigen Tagen für die Einrichtung entgegennehmen konnte. Denn der gesamte Neigungskurs Geschichte der zehnten Klasse der Oberschule Nünchritz hat sich in den vergangenen Monaten sehr intensiv mit der Heimatgeschichte beschäftigt. Inspiriert durch eine Einführungsstunde im Museum habe sich jede Zweiergruppe ein Thema gewählt, dass sie persönlich berührt, erklärte Lehrerin Elrike Redslob. Ein halbes Jahr wurde recherchiert, bevor Interviews, historische Rundgänge und persönliche Berichte zu Papier gebracht wurden. Neben Goltzscha stehen dabei die Kirche Glaubitz, Diesbar-Seußlitz, die Hochwasser in der Gemeinde und Grödel im Mittelpunkt.

„Die Zusammenarbeit hat Spaß gemacht. Ich hoffe, wir können das fortführen“, sagte Ute Keil über die Arbeit mit dem Vertiefungskurs und denkt schon über eine Intensivierung nach: „Wir könnten ja schon mit den fünften Klassen beginnen.“ Sie selbst hat indes auch noch alle Hände voll mit dem Museum zu tun. So gibt es nicht nur neue Exponate wie auch eine Broschüre über das Zschaitener Dorfleben von 1931 bis heute, sondern soll perspektivisch auch der zweite Museumsraum bald geöffnet werden. Ute Keil: „Eigentlich im Herbst. Aber ob wir das schaffen?“

Das Museum Nünchritz, am Dorfplatz 1, hat mittwochs (mit Forschungstreff) 13 bis 16 Uhr sowie sonntags 15 bis 17 Uhr geöffnet.