Stadträte drängen auf Schülercafé

Kamenz. Der Kamenzer Oberbürgermeister Roland Dantz (parteilos) hatte jüngst im Stadtrat seine Bedenken zu einem neuen Schülercafé in Kamenz geäußert. Die Fraktionen von Linker, CDU/FDP und Stadt/Land/Frau gehen jetzt bei dem Thema in die Offensive.
Die jungen Leute der Schülercafé-Initiative hatten sich dem Gremium Anfang Februar vorgestellt. Die Fraktionen hatten sich schon damals positiv zu dem Projekt geäußert. Nun verständigten sich die Fraktionen auf einen gemeinsamen Antrag zur Förderung der Jugendarbeit in der Stadt Kamenz. Darin heißt es: „Der Stadtrat der Stadt Kamenz freut sich über die Schülerinitiative für ein selbstverwaltetes Schülercafé in der Hutbergpassage Kamenz und fördert dieses Jugendprojekt „Café K“ mit 1.000 Euro pro Monat. Die Förderung soll auf zwei Jahre begrenzt sein.
Die Umsetzung des Projektes soll in enger Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendnetzwerk sowie dem Caritasverband Oberlausitz als Träger des Jugendprojektes erfolgen, heißt es. Starten könnte das Café K nach den Vorstellungen der Kamenzer Stadträte noch im ersten Halbjahr 2020.
Die Jugendinitiative gibt es seit 2017, maßgeblich initiiert durch Schüler des Lessing-Gymnasiums in Kamenz. Zielgruppe sollen Mädchen und Jungen von 12 bis 18 Jahren sein. Für diese Altersgruppe gebe es noch keinen Treffpunkt. Für den wollen die jungen Leute selbst die Verantwortung tragen. Kamenz habe eine breit gefächerte Schullandschaft, die aber nicht vernetzt sei, erläuterten sie den Stadträten. Genau das sei aber auch der Sinn so eines Treffs, dass sich Jugendliche aus den unterschiedlichen Schulen kennenlernen, miteinander austauschen, Freundschaften knüpfen.
Professionelle Vorstellung
So sehen auch die Räte dringenden Handlungsbedarf und unterstützen den Treff. Eine Vielzahl an Gesprächen, Foren und Veröffentlichungen hätten großes Interesse und den Willen der Jugendlichen gezeigt, ihr Vorhaben endlich umzusetzen, schätzen die Räte ein. Ihr Konzept stellten die Schülerinnen und Schüler sehr professionell im Stadtrat vor. Die Räte sehen darin eine umsetzbare Grundlage. Bedenken, insbesondere auch wegen der Kosten, hatte in der Stadtratssitzung der Kamenzer OB Roland Dantz angemeldet. Er bezog sich auch auf den Brief eines Jugendlichen, der die Notwendigkeit in Frage stellte. Kamenz habe doch viel zu bieten.
Die Initiative hat unterdessen schon einen passenden Ort in leer stehenden Räumen der Hutbergpassage gefunden. Zwei Etagen würden zur Verfügung stehen. Auch mit Seminarräumen für Veranstaltungen. Natürlich auch mit der Möglichkeit, den Namen Café mit Leben zu erfüllen. Aus Sicht der Caritas Oberlausitz als potenziellem Träger seien die Räume in der Hutbergpassage als Treff, als Ort der Begegnung, des Lernens, der Hilfe gut geeignet, so Geschäftsführer Andreas Oschika gegenüber SZ. „Das Geld wäre gut angelegt“, ist er sich sicher. Es wäre ein Zeichen für die Jugend, ihr so eine Infrastruktur zur Verfügung zu stellen. Der Ball ist nun bei den Ausschüssen Der Antrag und das weitere Verfahren, teilte Die Linke mit, soll Ende März oder Anfang April in den Ausschüssen beraten werden.
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