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Schützenpokal geht erstmals nach Glaubitz

Glück gehabt. Noch bevor das Tief Yvette über Diesbar-Seußlitz all seine Wucht entlud, fiel beim hiesigen Schützenfest auch der letzte der drei Holzadler zu Boden. Ein Schwabe holte ihn beim Gäste-Wettbewerb mit einem gezielten Schuss herunter.

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Glück gehabt. Noch bevor das Tief Yvette über Diesbar-Seußlitz all seine Wucht entlud, fiel beim hiesigen Schützenfest auch der letzte der drei Holzadler zu Boden. Ein Schwabe holte ihn beim Gäste-Wettbewerb mit einem gezielten Schuss herunter. Da waren bereits die meisten Schützen ins Festzelt geflüchtet, weil über der Elbe dunkle Regenwolken aufzogen.

Bürgermeister wird nass

„Wir haben schnell alle Seitenteile des Zeltes geschlossen und von innen festgehalten“, erinnert sich Hagen Raum, der Vorsitzende des Schützenvereins Diesbar-Seußlitz. Der Einzige, der nass wurde, sei Bürgermeister Gerd Barthold gewesen. Er war unterwegs zum Orgelkonzert in der George-Bähr-Schlosskirche und wollte vorher noch einen Abstecher zum Schützenfest machen, als er von den ungewöhnlichen Regenmassen überrascht wurde. Raum: „Er hat es aber mit Humor genommen.“

Wohl auch wie die Schützen aus Frauenhain ihre nicht mehr für möglich geglaubte Niederlage beim Vereinswanderpokal. Diesen gewann am Ende der BSV Nünchritz-Glaubitz und darf ihn sich zum ersten Mal in seine Trophäen-Vitrine im Glaubitzer Gemeinschaftshaus stellen. Der Biathlon- und Schützenverein (BSV) war zwar mit der kleinsten Mannschaft zum Armbrustschießen auf die Seußlitzer Elbwiesen gekommen. Doch die acht Schützen erwiesen sich als treffsicher. Vor allem Klaus-Dieter Bernhardt aus Diesbar-Seußlitz, der sowohl beim BSV als auch beim hiesigen Schützenverein Mitglied ist. Er entschied sich aber diesmal für die Sommerbiathleten aus Nünchritz-Glaubitz und schoss prompt die Weintrauben-Zielscheibe ab. Dafür gab es 100 Punkte in der Einzelwertung und zehn für die Mannschaft.

Diesbar-Seußlitz gewann zwar das Armbrustschießen mit insgesamt 18 Punkten vor Nünchritz-Glaubitz (15) und Frauenhain (6). Da aber die Nünchritzer zuvor beim Tontaubenschießen und Kleinkaliber-Schießen Erster und Zweiter wurden, durften sie erstmals den Gesamtwanderpokal in Empfang nehmen.

Kögler ist Schützenkönig

Am Tag zuvor wurde der vereinsinterne Schützenkönig von Diesbar-Seußlitz ermittelt. Dabei schnappte Jörg Kögler aus Nieschütz dem Erbauer der drei Schützenfest-Adler, Martin Will, die Siegerschärpe vor der Nase weg. Noch ehe der 74-Jährige an die Reihe kam, traf Kögler und holte den Holzvogel runter.

Martin Will nahm es sportlich. „Die Leute wollen immer, dass ich auch mal Schützenkönig werde“, sagt er. Aber es habe auch diesmal nicht sein sollen. Wenn er nächstes Jahr 75 wird, will er ein letztes Mal sein Glück versuchen.

Jubel gab es im Hause Raum. Hagen Raums Sohn Lorenz (7) wurde Kinder-Schützenkönig.J.Richter