Von Gabriel Wandt
Das zweite Drittel der Sommerferien läuft, und in den Schulen von Löbau-Zittau wird intensiv gearbeitet. Die längste schulfreie Zeit im Jahr wird stets für Bauarbeiten genutzt. Dieses Jahr sind es gleich mehrere Millionenprojekte, die jetzt im Süden des Landkreises Görlitz vorangetrieben werden. 2,1 Millionen Euro gibt allein der Landkreis für Bauarbeiten und Ausstattungen in den Schulen aus. Die Mammutvorhaben in Löbau und Seifhennersdorf sind da noch gar nicht dabei, und hinzu kommen auch die Investitionen in Grund- und Oberschulen, für die Städte und Gemeinden zuständig sind. Die SZ zeigt im Überblick, was in den Einrichtungen dieser Tage passiert – und wo Schüler auch nach dem ersten Schultag noch mit Bauarbeiten leben müssen.

Scholl-Gymnasium Löbau: Fundamente für die neue Sporthalle stehen bereit
Der Neubau der modernen Turnhalle für das Löbauer Geschwister-Scholl-Gymnasium in Löbau ist eines der drei größten Schulbauprojekte in diesem Sommer. Für 5,2 Millionen Euro errichten Freistaat und Landkreis auf dem Schulgelände das neue Gebäude. Die alte Halle ist übers Frühjahr weggerissen worden, danach wurde der Baugrund vorbereitet, jetzt sind schon die ersten Mauern samt Stahlgeflecht zu sehen. Die Sommerferien sind hier nur ein Bruchteil der gesamten Bauzeit. Die Halle wird erst 2016 fertig sein, doch die Schule hat sich mit der Baustelle gut arrangiert: Der Lärm sei nicht störend, hieß es vor Schuljahresende. Außerdem ist erstmals eine Schülergruppe dabei, den gesamten Bau zu dokumentieren.
Oberland-Gymnasium Seifhennersdorf: Alles neu von Dach bis Keller
Intensiv gearbeitet trotz hochsommerlicher Temperaturen wird auch am Oberland-Gymnasium in Seifhennersdorf. Nicht nur bis nächstes Jahr, sondern sogar bis Juli 2018 wird hier gearbeitet: Die große Rundum-Sanierung der Schule hat begonnen. 6,1 Millionen Euro investieren Kreis und Freistaat hier in modernste Lernbedingungen. Im Haus II ist begonnen worden. Neue Fluchttreppe, spezielle Fenster, feuerfeste Türen sind nur einige der Dinge, die dort jetzt eingebaut werden. Vom Dachstuhl bis zu den Fußbodenbelägen wird das Haus komplett auf Vordermann gebracht. Mehrere Klassen sind schon im alten Schuljahr ins Oberschulgebäude ausgewichen. Das wird auch nach dem 24. August so bleiben.
Weise-Gymnasium Zittau: Jetzt ist der Glockenturm dran
Am Johanneum des Zittauer Christian-Weise-Gymnasiums ist jetzt der Glockenturm ins Blickfeld gerückt. Passieren sollte hier schon lange etwas, nun ist es tatsächlich soweit: Der Turm wird saniert. Das ist nötig, weil Wind, Wetter und Taubenkot dem Holz im Turm ordentlich zugesetzt haben. Demnächst wird auch außen ein Gerüst zu sehen sein. Denn einen neuen Anstrich bekommt der Turm auch noch – und vielleicht eine reparierte Uhr. Bis November 2015 werden hier rund 120 000 Euro verbaut, außerdem werden mehrere Fenster der Gymnasiums-Gebäude neu gestrichen.
Berufsschulzentren: Kleinere Dinge hier, größere Projekte da
Lehrer und Schüler in den Berufsschulzentren (BSZ) in Löbau-Zittau können sich nach den Sommerferien vor allem auf neue Ausstattungen freuen. So erhält das BSZ eine neue CNC-Maschine, die 48 000 Euro kosten wird. Im Berufsschulzentrum Löbau wird die Brandmeldeanlage in der Bauhalle für rund 5 000 Euro erneuert, außerdem wird die Entwässerung der Halle für etwa 80 000 Euro instand gesetzt.
Evangelische Grundschule Löbau: Der Anbau ist bald fertig
Vor dem Endspurt befinden sich die Arbeiter am Erweiterungsbau der früheren Löbauer Südschule. Das Diakoniewerk hat einen Anbau errichten lassen, in dem nach den Sommerferien drei neue Räume und insgesamt rund 200 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung stehen werden. Grundschule, Hortkinder und die Berufsfachschule für Sozialwesen werden von dem 700 000-Euro-Projekt profitieren.
Förderschulzentrum Herrnhut: Das Richtfest rückt näher
Die Mauern des neuen Förderschulgebäudes mitten im Ortskern wachsen stetig weiter nach oben. Inzwischen ist sichtbar, wie das neue Gebäude den Zinzendorfplatz verändern wird. Und die Vorbereitungen fürs Richtfest haben schon begonnen. Die Schule mit dem neuen Namen „Johann Amos Comenius“ kann nach Fertigstellung des Gebäudes alle Schüler aufnehmen, die bislang über mehrere Häuser verteilt lernen. Das wird im Sommer 2016 soweit sein. 7,7 Millionen Euro investieren Herrnhuter Diakonie und Freistaat hier in Neubau und Heizhaus-Umrüstung.
Oberschule Oderwitz: Schüler erhalten Garderoben mit Code
In den Sommerferien haben Arbeiten am Altbau des Schulkomplexes begonnen. Ausgabeküche und Speiseraum werden saniert, beides soll zum Ferienende geschafft sein. Außerdem wird am Zwischenbau weitergearbeitet. Hier wird derzeit das Kellergeschoss saniert. Wenn das geschafft ist, soll es im Herbst mit den grundlegenden Arbeiten im Altbau losgehen. Schon zum neuen Schuljahr sollen die Oberschüler neue Garderobenschränke bekommen – die sich mit Code öffnen lassen. Die Komplettsanierung kostet 3,9 Millionen Euro.
Fichte-Grundschule Neugersdorf: Kompletter Neubau für den Hort
Auf dem Gelände der Fichteschule beginnt jetzt der Neubau des Horts. Das alte Gebäude, ein Flachbau, wurde abgerissen. Die Ferienspiele müssen deshalb aber nicht ausfallen: die Kinder werden in der Zwischenzeit weiter auf dem Gelände betreut – in einem Interimsbau aus Containern. Der wird noch bis nächstes Jahr an der Schule als Ausweich-Hort stehen. Zum Schuljahresbeginn 2016/17 soll das neue Gebäude fertig sein. An den eigentlichen Schulgebäuden in Ebersbach-Neugersdorf bleibt es in den Ferien ruhig. Die drei Schulen in städtischer Trägerschaft sind bereits saniert. Außer kleineren Renovierungsarbeiten sind keine großen Vorhaben vorgesehen, heißt es aus dem Bauamt.
(mit SZ/tm, SZ/hg, SZ/rok, mh)