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Schule an der Waldstraße soll abgerissen werden

Der Stadtrat setzte das seit Jahren leer stehende Gebäude mit auf eine Liste für ein Förderprogramm zum Abriss von Brachen.

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Von Jens Fritzsche

Es dürfte wohl die am schönsten gelegene Schule in Radeberg sein: das einstige Gymnasium an der Waldstraße. Idyllisch am Waldrand, Blick ins Grün. Aber Schüler hat das Gebäude schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Nun sollen die Abrissbagger kommen. Der Stadtrat setzte die Schule samt dazugehöriger Sporthalle mit auf eine Liste von Gebäuden in Radeberg, die im Rahmen eines Förderprogramms abgerissen werden könnten. Neben der Schule mit auf der Liste: das Kulturhaus Maxim Gorki, die alte „Wellpappe“ an der Pulsnitzer Straße, zwei abrissreife Häuser in der Külzstraße und das Deutsche Haus an der Bahnhofstraße. „Wir wissen allerdings nicht, ob wir alle Gebäude ins Förderprogramm bekommen“, gab sich Radebergs OB Gerhard Lemm (SPD) im Stadtrat vorsichtig. Aber der Abriss der Schule an der Waldstraße käme der Stadt sehr zu passe.

Mögliche Alternativen zur

Schul-Nutzung diskutiert

Vor einiger Zeit hatte es allerdings die Idee gegeben, in der einstigen Schule ein Altenheim einziehen zu lassen – was wohl an der Finanzierung gescheitert war. Vielversprechender war die Idee von Stadt und Wohnungsbaugenossenschaft, das Areal zum Mehrgenerationen-Wohn-Projekt umzubauen. „Aber uns ist jetzt mitgeteilt worden, dass wir nicht in das entsprechende Förderprogramm kommen“, so Lemm enttäuscht. Ohne Förderung können aber weder Stadt noch Genossenschaft die Idee umsetzen.

Problem: Die Turnhalle ist

wichtiger Ausstellungsort

Dass aber auch die –ebenfalls marode und nicht mehr beheizbare – Turnhalle mit abgerissen werden soll, stellt die Stadt vor Probleme. Immerhin finden hier dreimal im Jahr Ausstellungen statt: Exotenschau, Geflügelschau und die Schau der Liegauer Kaninchenzüchter. Außerdem trainieren hier Fußballer von Einheit Radeberg und Hockeyspieler. „Für die Sportler finden wir sicher eine Alternative – für die Tierzüchter wird’s schwieriger“, gab Lemm zu. Liegaus Ortsvorsteher Peter Adler (SPD) machte sich deutlich für „seine“ Kaninchenzüchter stark: „Wir haben sie damals aus Liegau vertrieben, weil der Ausstellungssaal in der Rödertalschänke nicht mehr bereitstand, jetzt können wir sie nicht schon wieder vertreiben!“

Lemm nannte Lösungswege: Wenn die geplante Turnhalle an der Grundschule-Süd fertig ist, würde die jetzt genutzte alte Halle an der Pulsnitzer Straße zur Verfügung stehen – auch der Saal des Gasthofs Ullersdorf wäre bereit, wenn dort die neue Mehrzweckhalle steht. Der Bau wird aber wohl nicht vor 2010 starten – „für die Übergangszeit müssen wir uns was einfallen lassen…“ Auf ein Wort