Von Kathrin Krüger-Mlaouhia
Das Berufsschulzentrum Großenhain hat nicht mehr nur die Spezialisierung auf Gesundheit und Soziales, sondern neuerdings auch auf Dienstleistungen. Neben Erziehern und Altenpflegern werden hier Gartenbauwerker, Bürokräfte und Holzbearbeiter gemacht. Zwar sollen die Schülerzahlen voraussichtlich um sechs Prozent sinken. Doch das BSZ plant fürs kommende Schul- und Ausbildungsjahr wieder rund 1000 Schüler und Azubis in etwa 60 Klassen.
Um auch genügend Interessenten für die unterschiedlichen Schularten zu finden, rührt die Mannschaft um Schulleiter Bernd Kniese jetzt gehörig die Werbetrommel. Gestern stellte sich das Großenhainer BSZ auf dem Ausbildungsmarkt im Schloss vor. Am Sonnabend findet ein Tag der offenen Tür im Werkstatt- und Laborgebäude auf der Industriestraße statt. „Wir zeigen ganz praktisch die große Breite der Bildungsangebote, die Schüler zeigen sie für die künftigen Schüler“, so Bernd Kniese.
Mit dem Halbjahreszeugnis, das am 10. Februar ausgegeben wird, müssen sich die künftigen Erzieher und Sozialassistenten bis 1. März bewerben. Für das berufliche Gymnasium und die Fachoberschule Sozialwesen endet die Bewerbungsfrist am 31. März. „Jeweils zwei Klassen werden wir einrichten“, sagt der Schulleiter. Er rechnet damit, dass sich mehr Schüler als vorhandene Plätze bewerben werden.
Duale Ausbildung Altenpflege
In jeweils eigenen Räumen werden am Sonnabendvormittag auch die weiteren Ausbildungsmöglichkeiten vorgestellt: Die Gast- und Restaurantfachleute, die Berufsfachschule Altenpflege mit ihrer dreijährigen dualen Ausbildung, das Berufsvorbereitungsjahr mit hauswirtschaftlichen Dienstleistungen oder Textiltechnik wie Nähen und Wäschepflege.
Wer sich einen Überblick über alles verschaffen will, sollte bereits 9.30 Uhr da sein. Dann gibt es im Raum 35 einen Vortrag von Schulleiter Kniese. Auch das Jobcenter, die Arbeitsagentur und die Handwerkskammer Dresden sind mit Berufsberatungs-Fachleuten vor Ort. In einem Schülercafé werden Speisen und Getränke serviert.
Räumlich bietet das Berufsschulzentrum beste Bedingungen für Auszubildende aus dem ganzen Landkreis, aus Dresden und Südbrandenburg. Als Sporthalle nutzt das BSZ jetzt die neue Rollsporthalle im Husarenviertel. „Auch unsere Ausstattung ist spitze“, lobt Schulleiter Kniese den Schulträger, den Landkreis. Nur mit den Lehrern macht sich der Schulleiter Sorgen. Fünf Fachkräfte hören zu Schuljahresende auf. Erst ab 1. April sind Bewerbungen für die Stellen möglich. Ob die fünf Referendare, die am BSZ als Junglehrer arbeiten, bleiben, ist fraglich.
Für nächstes Jahr strebt die Großenhainer Schule jedoch eine Pflegehelferausbildung in der Berufsfachschule an und hofft, auch die Lehrkräfte dazu zu finden.
Vertretungsplan im Internet
Zum letzten Mal startet im Sommer die dreijährige Ausbildung zum Sozialassistenten – die Pfleger-Ausbildung für Hauptschüler. „Dann kommt auch wieder die Frage, ob man für die Pflege tatsächlich künftig Abitur braucht“, schmunzelt Kniese. Nein, eine zwölfjährige Schulbildung ist ausreichend, hat sich jetzt herausgestellt. Die machen viele an der Großenhainer Schule, weil deren Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln so günstig ist.
Zwar müssen auch hier Stunden vertreten werden. Dafür gibt es jetzt überall Großbildschirme mit dem Vertretungsplan. Der ist sogar auch übers Internet abzurufen.
Sonnabend 9 bis 13 Uhr im Schulgebäude Industriestraße am Berliner Bahnhof.
Ein ausliegendes Faltblatt informiert über die praktischen Vorführungen und die Beratung in den Räumen 2 bis 41