Von Kerstin Fiedler
Für die meisten Lehrer hat das neue Schuljahr schon begonnen. Sie sind bereits seit längerem wieder an ihren Schulen aktiv, koordinieren den Einsatz der Lehrer und der Stundentafeln. In der Mittelschule Malschwitz beginnen in diesem Jahr die letzten beiden Schulklassen aus der geschlossenen Weißenberger Einrichtung. „Die Zusammenarbeit der Schulen in Vorbereitung des Wechsels ist sehr gut gelaufen“, sagt Schulleiter Volker Wanitzek. Es gab gemeinsame Elternabende, die Schüler waren zum Tag der offenen Tür eingeladen. „Wir haben signalisiert, dass sie bei uns willkommen sind“, so Wanitzek. Vier Lehrerkollegen aus Weißenberg beginnen ebenfalls ihren Dienst in Malschwitz.
Die Königswarthaer Grundschulleiterin Beate Beier ist zufrieden mit den Vorbereitungen. In der letzten Woche wurde noch in zwei Zimmern neuer Teppichboden verlegt. Der Schulhof, der durch den Bau des Netto-Marktes verändert werden muss, ist im Prinzip für die Schüler nutzbar. „Im Herbst werden dann noch Pflanzungen vorgenommen“, sagt Beate Beier. Das Förderwerk Land- und Forstwirtschaft wird daran mitarbeiten.
Die Mittelschule in Großdubrau geht in ihr letztes Jahr. Die Schließung ordnete das Kultusministerium an. Zwölf Lehrerkollegen gehören noch zum Stamm der Schule, davon arbeiten vier schon an anderen Schulen. Acht Kollegen fahren auch zu anderen Einsatzorten. Weitere sechs Fachlehrer kommen aus anderen Einrichtungen nach Großdubrau, fünf von ihnen aus Malsch witz. „Damit wird der Übergang der letzten Klasse nach diesem Schuljahr nicht so schwierig“, hofft Schulleiterin Martina Sodan. Sie geht optimistisch an das Schuljahr. „Das Regionalschulamt hat versprochen, dass die gesamte Klasse nach Malschwitz wechseln kann“, sagt sie. Dass es funktioniert, zeigte im vergangenen Schuljahr die siebente Klasse.
In Wilthen platzt die Mittelschule aus allen Nähten. Deshalb zog bereits Ende Juni die Bücherei aus ihren Räumlichkeiten an der Schulstraße aus. „Dort wurden jetzt Zimmer vorgerichtet und neue Möbel angeschafft“, sagt die Schulleiterin Sabine Nocke. Fünf Klassen der Stufen fünf und neun werden dort Unterricht haben. Insgesamt kommen sechs neue Lehrer an die Schule, davon vier aus der geschlossenen Doberschauer Mittelschule. „Aber eigentlich ist niemand von denen mehr so richtig neu“, findet Sabine Nocke. „Schließlich haben wir schon während der gesamten Vorbereitung gemeinsam gearbeitet.“
Am Sorbischen Gymnasium Bautzen sind die Vorbereitungen auch in den letzten Zügen. „Ein paar Kleinigkeiten waren noch zu erledigen, aber es kann am Montag losgehen“, sagt der stellvertretende Schulleiter René Jatzwauk. Rund 380 Schüler lernen am Gymnasium. Mit dem Einsatz von Lehrern ist Jatzwauk nicht ganz zufrieden. „Es könnten, vor allem im sorbischen Bereich, mehr sein. Aber der Unterricht ist gewährleistet“, sagt er.
Lehrerstellen ausgeschrieben
Während an Grund-, Förder-, Mittelschulen und Gymnasien die Unterrichtsversorgung zumindest im Grundbereich laut Regionalschulamt abgesichert ist, gibt es an den Beruflichen Schulzentren Probleme. Und das, obwohl „in größerem Umfang Lehrkräfte von Mittelschulen und Gymnasien zur Absicherung des allgemeinen Unterrichts abgeordnet“ wurden. „Schwierig ist die Sicherung des Ethik- und Religionsunterrichts, da hierfür nicht genügend ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung stehen“, sagt Mathias Peter, Sprecher des Amtes. Es wurden fünf Fachlehrerstellen für Metalltechnik, Gesundheit, Pflege und Sozialwesen ausgeschrieben.