Mit 30 Minuten dauerte gestern um 17.30 Uhr am Amtsgericht Zittau die Verhandlung gegen Jens Kleinert und Karin Sturm – die Eltern eines Fünftklässlers an der Seifhennersdorfer Mittelschule – doppelt so lange wie die ersten Verhandlungen gegen Schulrebellen. Mit der Einstellung des Verfahrens endete die Verhandlung aber genau wie die gegen die anderen Schulrebellen. Ein Bußgeld von 98,50 Euro, einschließlich der Bearbeitungskosten, hatte das Landratsamt von Jens Kleinert verlangt. Der Bußgeldbescheid ist allein für die erste Schulwoche erhoben worden, in der er seinen Sohn Marvin in Seifhennersdorf zur Schule schickte und nicht an eine ihm zugewiesene Bildungseinrichtung.
Richter Kai Ronsdorf hatte die als Zeugin geladene Referatsleiterin der Bildungsagentur, Kerstin Gadke, erneut ausführlich befragt. Und wie Jens Kleinert gestern der SZ erzählte, kündigte er ihr bereits an, dass sie auch bei den nächsten noch anstehenden Verhandlungen gegen Schulrebellen vorgeladen und befragt werde. Dann sogar mit ihrem Chef. „Der Richter betonte, dass er es gar nicht gern sieht, wenn Fehler der Behörden auf seinem Tisch ausgetragen werden“, schildert Jens Kleinert. Er bedauerte gestern auch, dass keine Vertreter des Landratsamtes anwesend waren. (SZ/hg)