Von Madeleine Siegl-Mickisch
Die Messen sind gesungen, wieder ist ein Schuljahr geschafft. Heute gibt es Zeugnisse und dann starten Sachsens Schüler in die Sommerferien. Für einige sind es die letzten, bevor ein neuer Abschnitt beginnt. An den Schulen in Bautzen und Umgebung zeigen sich die Schulleiter zufrieden mit den Ergebnissen des aktuellen Absolventenjahrgangs.

So gibt es in Bautzen vier Schüler, die ihr Abi mit der Bestnote 1,0 bestanden haben. Bei Florian Arnold vom Melanchthon-Gymnasium ist es sogar eine Eins mit Sternchen. „875 Punkte sind wirklich ein Traumwert“, sagt Schulleiter Karsten Vogt anerkennend. Maximal 900 Punkte sind möglich. Stolz ist Vogt auch darauf, dass an seiner Schule zum fünften Mal in Folge alle Zwölfer ihr Abitur geschafft haben. So entlässt das Melanchthon-Gymi in diesem Jahr 51 Absolventen, 14 weitere haben drei Jahre lang nach der Arbeit am Abendgymnasium gebüffelt und nun ebenfalls ihr Abi in der Tasche. Der Notendurchschnitt aller Schüler liegt bei 2,3.
Auch das benachbarte Schiller-Gymnasium hat unter seinen 79 Absolventen zwei mit einem 1,0-Abi. „Wir haben aber auch noch viele weitere Schüler, deren Notenschnitt zwischen 1,0 und 2,0 liegt“, sagt Schulleiter Andreas Kämpe. So freut er sich über einen sehr guten Gesamtdurchschnitt von 2,14. Obwohl drei Schüler nicht bestanden haben, „war es ein sehr guter Jahrgang“, und das nicht nur mit Blick auf die Noten. Die Abiturienten seien in diesem Jahr unter anderem auch bei der Organisation der Abschlussfeierlichkeiten sehr engagiert und selbstständig gewesen.
„Einen der besten Jahrgänge“ der letzten Jahre hat Armin Bartz vom Wilthener Kant-Gymnasium verabschiedet. Alle 44 Absolventen haben ihr Abi geschafft. Eine Schülerin hat mit 1,0 abgeschnitten, zwei andere liegen mit 1,1 und 1,2 ganz dicht dran. Unterm Strich steht ein Schnitt von 2,2. „Das ist für uns eine schöne Bestätigung“, sagt Schulleiter Bartz, der sich auch über das gute Ergebnis einer externen Bewertung freut, der sich das Gymnasium in diesem Schuljahr unterzogen hat. Auch am Sorbischen Gymnasium in Bautzen gibt es keine Durchfaller, alle 38 Schüler haben bestanden, vier mit der Note sehr gut, sagt Schulleiter René Jatzwauk.
Gute und sehr gute Schüler gibt es aber auch an den Oberschulen. Nico Güttler von der Wilthener Goethe-Oberschule zum Beispiel hat mit 1,0 den besten Realschulabschluss von allen Schülern aus den Kreisen Bautzen und Görlitz geschafft. Mit 69 weiteren Absolventen aus ganz Sachsen wurde er dafür am Montag in Dresden von Sachsens Kultusministerin ausgezeichnet.
Auch Stefanie Schulze von der Cunewalder Polenz-Schule war dabei. Außer in Sport stehen auch bei ihr nur Einsen auf dem Abschlusszeugnis, freut sich Schulleiter Achim Bär. Nach einem Schuljahr, das wegen der Bauarbeiten im Schulhaus unter schwierigen Bedingungen stand, entlässt er 60 Realschüler und zwölf Hauptschüler in einen neuen Lebensabschnitt. Und er ist sich sicher, „dass niemand untergeht“, auch wenn mancher leistungsmäßig noch Reserven habe. Besonders freut ihn, dass jene Schülerin, die ihren Abschluss nicht geschafft hat, trotzdem eine Ausbildung beginnen kann. Und ein Hauptschulabgänger wird im neuen Schuljahr – dann im fertig modernisierten Schulhaus – noch den Realschulabschluss in Angriff nehmen.
Auch andere packen, obwohl sie gerade ihren Abschluss gemacht haben, im September die Schulbücher wieder aus. So wechseln zehn Abgänger der Bautzener Daimler-Oberschule an ein Gymnasium, um noch ihr Abi zu machen. Darauf ist Schulleiterin Christine Pallmer stolz. Schon im vorigen Jahr entschieden sich elf Schüler für diesen Weg. „Die Eltern sind entspannter geworden“, schätzt Pallmer ein. Mehr als noch vor einigen Jahren würden heute ihr Kind, das auch aufs Gymnasium gehen könnte, erst einmal auf die Oberschule schicken.
Diese Tendenz bestätigt auch Volker Wanitzek, Schulleiter der Oberschule Malschwitz. „Ein Viertel unserer neuen Fünftklässler hat die Bildungsempfehlung fürs Gymnasium.“ Und von den diesjährigen Abgängern würden 20 Prozent weitermachen. 43 Real- und neun Hauptschüler verlassen in diesem Jahr die Malschwitzer Schule, nur einer ohne Abschluss.
Die Freie Christliche Schule Schirgiswalde schickt zum zweiten Mal Absolventen ins Leben nach der Schulzeit. Alle 22 haben die Prüfungen bestanden, freut sich Schulleiter Torsten Heidrich. „Das war schon ein schweres Stück Arbeit.“ Denn neben Einser-Schülern wie Lukas Herrmann, der zu den in Dresden Ausgezeichneten gehört, gebe es andere, denen das Lernen weitaus schwerer fällt. Umso größer sei die Freude über das Erreichte – und nun auch auf die Ferien.