Von Peter Hilbert
Wir sind überzeugt, dass Zauckerode ein guter Mittelschul-Standort ist“, sagte SPD-Fraktionschef Klaus Pollack, als zur jüngsten Stadtratssitzung ein Antrag seiner Fraktion diskutiert wurde. Darin drehte es sich darum, die Verlegung der Mittelschule Wurgwitz in den bevölkerungsreichsten Freitaler Stadtteil zu prüfen. Die SPD sieht viele Vorteile. Mit der Außenstelle des Gymnasiums, die schließen soll, würde ein Gebäude zur Verfügung stehen. Für Zauckeroder Kinder gebe es kürzere Wege. Außerdem sei das Gebiet gut an den Nahverkehr angeschlossen. „Dort wäre ein zukunftssicherer Standort“, zeigte sich Pollack überzeugt.
Freude über Ratsentscheidung
Die Schülerströme zur Mittelschule Wurgwitz seien außerdem nicht sehr groß. Als Beispiel führte der SPD-Genosse an, dass von 18 Pesterwitzer Grundschülern nur einer im vergangenen Jahr nach Wurgwitz gewechselt sei, die anderen gingen in Dresdner Mittelschulen.
Vize-Rathauschef Peter Antoniewski (parteilos) hatte mit dem SPD-Vorstoß seine Probleme. „Wir stellen damit unser ganzes Schulkonzept in Frage“, warnte der Bürgermeister. Mit so einer Debatte könnte das Kultusministerium auf den Plan gerufen werden. Und dann könnte eine der festgeschriebenen Mittelschul-Standorte ins Wanken geraten. Als Beispiel führte er Hainsberg an, wo die Anmeldezahlen nicht gerade Anlass zum Jubeln seien. Antoniewski verwies zudem darauf, dass die ersten Sanierungsarbeiten an der Wurgwitzer Schule schon begonnen haben.
Die CDU lehnte den Pollack-Antrag strikt ab. Das machte Vize-Fraktionschefin Franziska Darmstadt deutlich. „Wir haben den Schulnetzplan unter schwierigen Bedingungen durchgebracht. Mit dieser Diskussion gefährden wir die Standortsicherheit“, monierte sie.
Bei der Abstimmung unterstützte neben der SPD nur noch ein PDS-Stadtrat den Vorstoß. Die klare Ratsmehrheit sprach sich dagegen aus. Damit war der Antrag gescheitert. „Wir sind froh, dass diese Diskussion vom Tisch ist“, sagte die stellvertretende Schulleiterin Karin Hultzsch der SZ. Über Jahre hinweg habe man um den Standort Wurgwitz gezittert. Deshalb war große Erleichterung angesagt, als mit dem Schulnetzplan grünes Licht für den Ausbau einer Ganztagsschule gegeben wurde. „Und jetzt freuen wir uns darauf, dass wir eine schöne Schule bekommen“, sagt Karin Hultzsch.
Noch kein genauer Zeitplan
Derzeit laufen die ersten Arbeiten, für die 214 000 Euro investiert werden. In zwei Etagen werden gerade Fenster erneuert und die Löschwasserzisterne erweitert, erläutert Baubürgermeister Ulrich Kretzschmar (CDU). Dieses Jahr sollen die Bauarbeiten dann mit der Erneuerung von Sanitäranlagen und von Klassenräumen weitergehen. 300 000 Euro sind dafür eingeplant. Die Hälfte davon soll aus Fördertöpfen kommen. Darüber sei aber noch nicht entschieden. Deshalb steht auch noch kein genauer Zeitplan für diesen Sanierungsabschnitt fest.