Die 12-jährige Johanna hat im vergangenen Schuljahr 42 Tage einfach gefehlt. Zweimal wurde das Mädchen von der Polizei aufgegriffen, als es tagsüber lieber durch das Kaufhaus bummelte. Johanna ist kein Einzelfall. In Dresden gibt es schätzungsweise 500 Schulverweigerer. Um ihnen zu helfen, starten die Dresdner Trägervereine SUFW und INT sowie QAD jetzt zwei Projekte mit dem Titel „Die zweite Chance“. Eines konzentriert sich auf den Dresdner Osten, das andere auf den Westen.
Die Projekte werden vom Europäischen Sozialfonds, vom Bundes-Familienministerium und der Stadt Dresden finanziert, erläutert Nicole Winter vom Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerk. Ziel sei es, mindestens 30 chronische Schulschwänzer wieder zum regelmäßigen Unterricht zu bewegen.
„Die Jugendlichen werden zwei Tage in der Woche von uns sozialpädagogisch betreut und in den Kernfächern unterrichtet“, erläutert Rob Kuiper von der INT, der Gesellschaft zur Förderung der beruflichen und sozialen Integration Dresden. An drei weiteren Wochentagen werden die Jugendlichen in Werkstätten mit praktischen Arbeiten betraut. Anders das QAD-Projekt. „Wir wollen direkt in den Schulen ansetzen, suchen das Gespräch mit Schülern, Lehrern und Eltern, um die Ursachen zu finden. Wir geben Nachhilfe, um Wissenslücken zu schließen, und bieten Praktika an “, sagt Projektleiterin Silke Hausdorf. (SZ/kle)
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