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Schutzmasken aus China statt aus Sachsen

Kathrin Werner vom Wirtschaftsrat Sachsen kritisiert die Auftragsvergabe zur Beschaffung von Schutzmasken im Freistaat. Ein Gastbeitrag

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Zwischen den politischen Bekenntnissen auf Bundes- und Landesebene und Aussagen und der letztlichen Umsetzung vor Ort klaffen nach den Erfahrungen der betroffenen Unternehmen Widersprüche, die es zwingend aufzulösen gilt. Das Beispiel des Verfahrens der Beschaffung von Schutzmasken durch den Freistaat Sachsen belegt die Symptomatik.

So versprach Bundeskanzlerin Angela Merkel zu ihrer Ansprache am 18. März 2020: „Wir können und werden alles einsetzen, was es braucht, um unseren Unternehmern und Arbeitnehmern durch diese schwere Prüfung zu helfen.“ Sollte also heißen, dass den Unternehmern als auch den Angestellten, deren Unternehmen aufgrund der Corona-Krise in Schwierigkeiten gerieten und geraten, eine Perspektive zu bieten sei. Unterstützung für die Unternehmen verspricht auch die sächsische Landesregierung. „Während der Bund auf kurzfristige Zuschüsse setzt, unterstützt Sachsen die Wirtschaft in der Corona-Krise mit nachhaltigen, zinslosen Darlehen“, so Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig.

Ein zinsloses Darlehen in schwierigen Zeiten kann eine große Hilfe sein. Eine wesentlich größere Hilfe und ein bei weitem deutlicheres Zeichen von Zusammenhalt wäre es jedoch, wenn spontane staatliche Aufträge, wie die Beschaffung von Mund-Nasen-Abdeckungen an sächsische oder wenigstens deutsche Unternehmer vergeben würden. Mit großem Engagement und ihrem sprichwörtlichen Erfindungsreichtum stellten sie in diesen schwierigen Zeiten eine Produktions- und Vertriebskette auf die Beine. Dennoch wurden Großbestellungen in China ausgelöst.

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