SZ +
Merken

Schwarz-Rot-Gold trifft Rot-Grün-Weiß

Kindereisenbahner aus Budapest reisen nach Dresden. Zum Erholen und Arbeiten. Der Austausch hat eine Tradition.

Teilen
Folgen

Von Lars Kühl

Im Großen Garten wird es ab morgen ungarisch. Eine Gruppe von Nachwuchseisenbahnern reist aus dem Paprika-Land an. Die zwölf Budapester kommen zum „Internationalen Kinder- und Jugendaustausch“ nach Dresden. Die Bewegung hat ihre Wurzeln in der DDR, schon damals gab es bis 1990 regelmäßige Begegnungen zwischen Ungarn und Deutschen. Danach geriet der Austausch in Vergessenheit, lebte aber 2007 wieder auf.

Dieses Jahr bleiben die Besucher bis zum 1. August. Sie schauen sich Elbflorenz und die Umgebung an. An drei Tagen verrichten sie auch Dienst bei der Parkeisenbahn im Großen Garten. Dabei handelt es sich um den Sonntagnachmittag, den Mittwochvormittag sowie den Freitagnachmittag. Die „Kollegen“ aus Budapest werden bei der Aufsicht, zur Sperre und als Schrankenwärter eingesetzt.

Die ungarischen Kindereisenbahner bedienen zudem die Stellwerke am Hauptbahnhof an der Gläsernen Manufaktur, am Bahnhof Zoo sowie am Bahnhof Carolasee. Darüber hinaus sorgen sie als Zugbegleiter für die Sicherheit während der Fahrten. Die Passagiere der Parkeisenbahn werden das ausländische Personal erleben. Die Bahnsteigdurchsagen werden auf Deutsch und Ungarisch gemacht. Außerdem sind die Züge mit schwarz-rot-goldenen und rot-weiß-grünen Flaggen geschmückt.

Den diesjährigen Besuch der Ungarn haben Mitglieder des Fördervereins „Dresdner Parkeisenbahn“ monatelang vorbereitet – ehrenamtlich und in ihrer Freizeit. So ist es ihnen auch dieses Mal gelungen, ein abwechslungsreiches Erlebnis- und Erholungsprogramm zusammenzustellen.

Wenn die ausländischen Gäste wieder zu Hause sind, brechen nur wenige Tage später am 8. August Dresdner Parkeisenbahner zum Gegenbesuch nach Budapest auf. Eingeladen sind diejenigen, die sich in dieser Saison durch besonderen Einsatz hervorgetan haben.

In Ungarns Hauptstadt erwarten die Dresdner ebenfalls spannende Tage. Sie besichtigen Budapest, machen eine Schifffahrt auf der Donau, schauen sich die Margaretheninsel an und besuchen den Straßenbahn-Betriebshof sowie den nostalgischen Eisenbahnpark. Ausflüge zum Donauknie, nach Szentendre sowie Visegrad und Esztergom sind ebenso geplant. Wie schon ihre Gäste hier dürfen sich die Dresdner auch in Budapest an der Arbeit bei der Kindereisenbahn ausprobieren. Während ihres Aufenthalts sind sie in Bungalows untergebracht, in denen sonst Sommer-Ferienlager stattfinden.