Wie die "Schwarze Kunst" der Krise trotzt

Abholservice oder Lieferdienst – einige Görlitzer Gastronomen versuchen sich der Situation anzupassen und so über die Runden zu kommen. Für Robert Chylla, den Betreiber der beliebten Görlitzer Schankwirtschaft „Zur Schwarzen Kunst“, ist das keine Option.
Er habe mit seinen Kollegen darüber gesprochen, das Ergebnis sei eindeutig gewesen. „Wir sind eine Abendkneipe und bleiben eine Abendkneipe“, sagt er, „bei uns soll man in geselliger und gemütlicher Atmosphäre Trinken, Reden und Spaß haben.“ Die Hausmannskost sei nur ein Teil.
Warten auf die Öffnung
Dazu kommt eine Prise Eitelkeit. „Unser Essen auf einer Aluasiette zu präsentieren, kommt für mich nicht in Frage“, sagt Chylla. Und schon die Zubereitung unserer Speisen erfordere die gesamte Küchenleistung – allein die Nebenkosten dürften die Einnahmen übersteigen. Bei nicht zufriedenstellendem Ergebnis.
Chylla beschreibt das so: „Ich bestelle um 18 Uhr ein leckeres Schnitzel mit knusprigen Bratkartoffeln und Salat, dann warte ich eine dreiviertel Stunde und öffne die Verpackung. Das Bild kann sich jeder vorstellen.“ Die Überlebensstrategie sei nun, möglichst wenig Kosten zu verursachen.
Trotzdem seien Chylla und sein Team vorfreudig auf die Wiedereröffnung. In den zweieinhalb Jahren seit Eröffnung habe man viel Herz und Arbeit investiert, um das Traditionslokal wieder mit Leben zu füllen. „Ich kann froh sein, dass mein Team mitzieht“, sagt Chylla. Bei einem ist er sich jedoch sicher: „Die Schwarze Kunst wird überleben.“
Rezept: Brotzeit-Brett mit geräuchertem Schinken
Die "Schwarze Kunst" ist stolz auf ihre "Kleinigkeiten" zum Bier. Auf ein klassisches Brotzeit-Brett gehören hier:
- geräucherter Lachsschinken
- milder Ziegenkäse
- Salz- und Gewürzgurken,
- frischer Lauch
- Tomaten- und Apfelspalten
- Knobibutter
- frisches Brot
Und der Lachsschinken lässt sich selbst herstellen. Dazu nimmt man Schweinelachs am Stück und portioniert diesen in Stücke à 500 Gramm und mariniert das Fleisch in Salz und Pfeffer in einem großen, verschließbaren Topf. Nun übergießt man das Fleisch mit einem gekochten Sud aus verschiedenen Kräutern und Gemüsen je nach Geschmack. Dann wird das Gefäß für mehrere Tage fest verschlossen. Dann wird das Fleisch herausgenommen, und ein bis zwei Tage an einer Schnur in einen kühlen, dunklen Raum gehängt. Anschließend wird es geräuchert.

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