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Schweden fallen in Pirna ein

Die Laien-Darsteller des Volksschauspiels „Der Retter“ versetzen Pirna am kommenden Mittwoch zurück ins 17. Jahrhundert. Das ist wieder ein kleiner Baustein dafür, dass die Kreisstadt noch mehr zum Besuchermagneten wird.

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Von Daniel Förster

Böllerschüsse, Trommelwirbel, Pferdegetrappel, Säbelgerassel, Fanfarenklänge, ein schwedisches Feldlager auf dem Marktplatz vor dem Rathaus – in Pirna wird am 23. April, mittlerweile zum zweiten Mal, die Historie des Dreißigjährigen Krieges wieder lebendig: Schwedische Söldner fielen damals in die Stadt ein und besetzten sie. Mit dieser Szenerie stellen ab 17 Uhr die unermüdlichen Laiendarsteller der Arbeitsgruppe des historischen Spiels „Der Retter“ das Ereignis vor 364 Jahren nach.

Was geschah im Jahr 1639 genau? Ein schwedisches Heer zieht von Freiberg über Dippoldiswalde vor die Tore Pirnas. Vor 364 Jahren fallen die Schweden in der Stadt ein eroberten sie. Trotz heftiger Gegenwehr gelingt es ihnen, am Dohnaischen Tor eine Bresche zu schlagen. In den nächsten Wochen und Monaten plündern die Besetzer die Stadt, drangsalieren deren Einwohner. Weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, sprach man schnell vom „Pirnschen Elend”. Schließlich will der schwedische General Baner die Stadt ganz abbrennen lassen. Bei Nacht und Nebel reitet der Pirnaer Apotheker Jacobäer nach dem Rat eines schwedischen Obristen deutscher Abstammung und unter Einsatz seines Lebens zur jungen Kurprinzessin am Dresdner Hof. Die schreibt einen Bittbrief an die Besetzer. Als der schwedische Feldmarschall den Brief erhält, lässt er von dem Plan ab und zieht mit seinem Heer wütend weiter nach Böhmen.

Mit dem Spektakel am kommenden Mittwoch wollen „die Retter“ das Geschehen den Pirnaern ins Gedächtnis rufen. Punkt 17 Uhr wird das Söldnerheer am Dohnaischen Platz (dem früheren Dohnschen Tor) in die Innenstadt marschieren. Von der Schössergasse wird der Tross den Markt erstürmen. Nach einem kurzen szenischen Spiel mit dem Apotheker Jacobäer, Feldmarschall Baner und Liebenau gibt’s im Schwedenlager auf dem Untermarkt Bratwürste und Steaks vom Grill, wird Bier und Wein ausgeschenkt. Zudem verspricht eine Tombola Gewinne. Die „Retter” wollen damit die Pirnsche Geschichte erlebbar machen.

Beim Stadtfest im Juni wird das Geschehen detailliert nacherlebbar sein. Dann wird das Volksschauspiel wieder auf dem Markt aufgeführt. Am 13. Juni beginnt die Vorstellung bei Fakelschein 23 Uhr. Zwei Tage später ist das Spektakel dann bei Tageslicht ab 11 Uhr zu erleben.