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Sechsjährige hat den Radweg in Thonberg getestet und für gut befunden

Gestern wurde ein lang gehegter Wunsch im Kamenzer Ortsteil endlich Wirklichkeit. 1,15 Mio Euro flossen in Rad- und Gehweg sowie den Abwasserkanal.

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Von Frank Oehl

Gestern 16 Uhr, ein verregneter Mittwoch hatte sich gerade in Sonnenschein aufgelöst, wurde der neue Radweg zwischen der Kernstadt Kamenz und ihrem Ortsteil Thonberg feierlich eingeweiht. Die erste Thonbergerin, die ihn benutzte, war Amy Albrecht. Die Sechsjährige geht seit August in die Grundschule „Sophie Scholl“. Noch darf sie nicht allein mit dem Rad nach Wiesa, aber Familie Albrecht wird die mehr als 2,3 Kilometer lange Trasse öfter nutzen. Das sagte Mutti Jana Albrecht. „Wir fahren viel mit den Rädern in den Kamenzer Forst, da freuen wir uns über die gewonnene Sicherheit.“

Sie war der eigentlich Anspruch an das Bauvorhaben. OB Roland Dantz und Ortsvorsteher Peter Kutsche erinnerten an seine lange Geschichte. „Wir haben den lang gehegten Wunsch nie aus den Augen verloren“, sagte Kutsche für den Ortschaftsrates, der sich als beharrlicher Partner in der Sache erwiesen hat. Auch bei der Lösung manches schwierigen Eigentumproblems, wie der OB sagte. „Erst das Miteinander aller Beteiligten hat es ermöglicht.“ So habe man auch auf den Abwasserkanalbau gedrängt, wo nun schon mal viel Erde bewegt werden musste. Fast 670000 Euro hat die Ewag dafür ausgegeben. Der Geh- und Radweg, der in drei Bauabschnitten durch die Firmen DIW und Frauenrath errichtet wurde, hat fast 490000 Euro gekostet. Über die Straßenbauämter in Meißen und Bautzen wurden EU-Mittel dafür besorgt, die Stadt Kamenz selbst hatte die Auftragsverwaltung sowie Planungs- und die Beleuchtungskosten übernommen.

Der Bau selbst wurde in etwa sieben Monaten realisiert, wenn man die viermonatige Winterunterbrechung berücksichtigt. Das Lob an die Planer, Projektleiter und Bauleute ist auch angesichts des heißen Junis und des völlig verregneten Augusts angebracht. „Es war nicht einfach, den einen oder anderen Baum zu fällen“, sagte OB Dantz in seiner Ansprache. Am Ende habe man sich aber auf eine nachhaltige Lösung geeinigt, die auch Ersatzpflanzungen einschloss.

Nun also kann fröhlich geradelt werden, wobei es teilweise bis sieben Prozent bergauf geht. Klein-Amy scheint damit kein Problem zu haben. Sie war begeistert.