Von Jens Fritzsche
Auch wenn die Radeberger bodenständige Typen sind; den Blick hinauf zu den Sternen haben sie dennoch gerichtet. Und das seit nunmehr 50 Jahren. Denn genau so lange gibt es am Stadtrand nun schon die Volkssternwarte „Erich Bär“. Und der Namensgeber Erich Bär war es auch, der als begeisterter Sternenfan bereits 1951 mit der Gründung eines Astronomiezirkels in Radeberg quasi den Grundstein legte. Unter seiner Leitung war dabei zunächst eine – eher bescheidene – Privatsternwarte am Felixturm hoch über dem Hüttertal entstanden – bis dann am 6. Juni 1964 an der Stolpener Straße die noch heute bestehende Sternwarte eingeweiht werden konnte.

Seit 50 Jahren wird hier nun in die Sterne und manchmal sicher auch in den Mond geschaut. Und jede Menge Radeberger Schülergenerationen wurden hier mit dem „Virus“ Astronomie infiziert. In den vergangenen Jahren ist das zudem noch um einiges wichtiger geworden – denn Sachsen hat bekanntlich den Astronomie-Unterricht aus dem Lehrplan gestrichen. Damit bleiben also „nur“ noch Enthusiasten wie der Radeberger Freundeskreis Sternwarte, der sich seit Jahren um die Sternwarte kümmert. Zahlreiche Kindergruppen – aus Radeberger Kindergärten und den Schulen – sind regelmäßig an der Stolpener Straße zu Gast und lassen sich von den Mitgliedern des Fördervereins in die Geheimnisse der Planeten und Sterne einweihen. Und vielleicht wird dann auch einer der jetzt noch kleinen Sternenfans letztlich zum großen Sternenfan und führt dann selbst mal „Kleine“ durch die Sternwarte…
Und so feiert der Verein nun nicht nur das Jubiläum der Sternwarte, sondern auch ein gutes Stück seiner ehrenamtlichen Arbeit. Und das zu Recht. Am Freitag, den 6. Juni – exakt 50 Jahre nach der Einweihung – gibt’s dazu eine offizielle Feierstunde. Ab 19 Uhr ist die Sternwarte an der Stolpener Straße für interessierte Gäste geöffnet – und der Verein hofft dabei, dass sich auch jede Menge Radeberger einfinden, die in den vergangenen Jahren in der Sternwarte aktiv gewesen sind. Um 20.30 Uhr blicken die Vereinsmitglieder dann mit einem kleinen Vortrag auf die durchaus spannende Geschichte der Radeberger Sternwarte zurück. Auf die Zeit knappen Baumaterials, auf den Enthusiasten der Macher um Erich Bär, den Radeberger Elektromeister Albert Görner und den Architekten Carl Haupt.
Und natürlich kann wer will dann auch mal in die Sterne gucken. Oder in den Mond…
www.sternwarte-radeberg.de