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Selbst Gerührtes schmeckt doch am besten

Verkostung. Arbeitslose Frauen treffen sich regelmäßig in Niesky. Diesmal verarbeiten sie Früchte aus dem Garten.

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Von Bernhard Donke

„Da kann doch einer sagen, was er will: Selbst gemachte Marmeladen, Konfitüren und Gelees schmecken nun mal am besten“, sagt Andrea Ohmert mit Überzeugung. Marion Theinert bestätigt ihre Worte: „Das möchte ja auch sein. Zum einen haben wir sie mit viel Liebe hergestellt, und zum anderen auch nur Früchte genommen, die in unseren eigenen Gärten wachsen“, sagt sie. Beide Frauen, wie auch die anderen, die am langen Frühstückstisch im großen Veranstaltungsraum des Kinder- und Familienzentrums Niesky sitzen, gehören zur Selbsthilfegruppe erwerbsloser Frauen im Arbeitslosenverband Deutschland. Sie waren zu ihrem wöchentlichen Treffen nicht mit leeren Händen in das Familienzentrum gekommen. Fast alle 15 hatten zu Hause einen Brotaufstrich aus Gartenfrüchten hergestellt. So kochte Birgit Bieniek Erdbeerkonfitüre, andere Frauen wiederum warteten mit Sauerkirsch-Holunder-Gelee, Quittengelee und Quittenmarmelade auf. „Also alles Früchte, die jetzt zurzeit in unseren Gärten reifen und gedeihen“, meint Marion Theinert.

Erfahrungsaustausch gratis

„Es ist mehr so ein Erfahrungsaustausch, den wir hier unter uns Hausfrauen machen. Jede kennt andere Rezepte und Zusammenstellungen für den Brotaufstrich. Deshalb haben wir diesmal nicht hier in der Küche des Familienzentrums gekocht, sondern daheim. Jede Frau hat das hergestellt, was sie am liebsten macht“, sagt Andrea Ohmert, die mit Marion Bieniek die Selbsthilfegruppe leitet. „Die meisten von uns Frauen haben ja viel Zeit für das Kochen der Konfitüren und Gelees und die Früchte kostenlos aus eigenem Anbau. Ihrer Fantasie und ihrem Geschmack waren keine Grenzen gesetzt. Und das Ergebnis ist toll, denn die eine oder andere Kreation mutete fast exotisch an“, fügt Grit Wuttke hinzu.

Das Ergebnis waren dann auch eine ganze Reihe von gefüllten Gläsern mit den köstlichsten Brotaufstrichen. Welcher davon nun am besten schmeckte, das konnte wahrlich keine der Frauen am Ende des zweistündigen Frühstücks sagen. Nur für Jutta Klar aus Diehsa stand fest: „Zu einem süßen Brotaufstrich gehört zur Abwechslung auch einmal etwas Herzhaftes. Ich habe deshalb selbst gemachten Kräuterquark mitgebracht, mit Kräutern, die mein Garten hergibt“, sagte sie.