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Senioren wollen in die Schule ziehen

Eine Gemeinschaft aus Waldheim will das Gebäude für altersgerechtes Wohnen nutzen. Der Preis steht aber einer Einigung im Weg.

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Von Arkadius Guzy

Die sehr aktive Seniorengemeinschaft aus Waldheim ist seit Längerem an der ehemaligen Schule in Mückenhain interessiert. Sie will den Komplex für altersgerechtes Wohnen nutzen. Nun stellte sich die Seniorengemeinschaft zum ersten Mal im Gemeinderat vor. Sie wolle alten Menschen ein Altern in Würde ermöglichen, sagte Herr Wollenhaupt, der Vertreter der Gruppe. Dabei sei an die mittleren und unteren Einkommensschichten gedacht. Ein konkretes Konzept dafür wurde nicht vorgestellt.

Da die Seniorengemeinschaft nicht wisse, ob sie das Objekt kaufen oder pachten könne, fehlten bislang die Voraussetzungen, das Projekt umzusetzen. Auf die Frage nach der Finanzierung sagte er: „Das ist eine typische Frage, die man einem Investor stellt. Wir sind ein Verein, der von Spenden lebt.“ Wollenhaupt machte aber deutlich, dass sich die Seniorengemeinschaft nicht nur für die Schule selbst, sondern auch für umliegende Grundstücke interessiert. Die Immobilie sei attraktiv, weil es keine Einschränkungen durch den Denkmalschutz gibt.

Bisher jedoch konnten sich die Gemeinde und die Gruppe nicht einigen. Für den Erwerb des Komplexes hatte die Seniorengemeinschaft in erster Linie an eine Schenkung gedacht. Dies ist aber kommunalrechtlich ausgeschlossen, wie Bürgermeister Christian Nitschke erklärte. Für die Schule setzt ein Gutachten aus dem Jahr 2005 einen Verkehrswert von 59000 Euro fest. An ihm müssen sich Verkauf oder Verpachtung als Alternative orientieren.

„Wir sind verpflichtet, kommunales Vermögen wirtschaftlich zu verwerten“, so Nitschke. Der Preis ist der Seniorengemeinschaft aber zu hoch. Wollenhaupt bezweifelte sogar, dass der Verkehrswert noch aktuell ist. Nitschke betonte, dass die Schätzung bereits lange nach Schließung der Einrichtung gemacht wurde. Auch sind seiner Aussage nach Installation und Heizung wegen ihres Zustandes nicht mehr in den Wert eingegangen.

Mit der Vorstellung im Gemeinderat ist noch nichts entschieden. „Es ist noch zu früh, ja oder nein zu sagen“, meinte Gisela Fabrowsky. Hartmut Leppin forderte von der Seniorengemeinschaft Informationen über Zusammensetzung und Mitgliedschaft. Wie Wollenhaupt gegenüber der SZ sagte, ist die Seniorengemeinschaft bisher eine lose Interessengruppe, die ab Januar 2012 den Vereinsstatus erhält.