Serpentinen wieder für Biker gesperrt

Die Staatsstraße S165 zwischen Hohnstein und der Hocksteinschänke wird für Biker an Wochenenden und Feiertagen wieder gesperrt. Darüber informiert das Landratsamt. Diese Maßnahme in der Zeit von April bis Ende Oktober hatte in den vergangenen beiden Jahren dazu geführt, dass sich die Zahl der Unfälle reduziert hat.
Die LISt Gesellschaft für Verkehrswesen und ingenieurtechnische Dienstleistungen mbH hatte im Auftrag der Landesunfallkommission die Entwicklung des Unfallgeschehens untersucht. Nach der ersten Sperrung im Frühjahr 2018 nahm das Unfallgeschehen deutlich ab, heißt es.
Es ereigneten sich noch ein Unfall mit Beteiligung eines Motorrads und vier Unfälle mit Autos. Im Jahr 2019 wurden zwei Unfälle mit Beteiligung von Krafträdern registriert, einer davon verbotswidrig am Wochenende. Hinzu kamen acht Pkw-Unfälle.
Das ist ein erheblicher Rückgang gegenüber 2017. In dem Jahr waren auf dem Abschnitt 15 Unfälle erfasst worden. Bei vieren waren Motorräder beteiligt.
Die Sperrung hatte auch nicht dafür gesorgt, dass nun auf der Umleitungsstrecke mehr passiert ist. "Eine Verlagerung des Unfallgeschehens wurde nicht festgestellt", heißt es aus dem Landratsamt. Deshalb werde die Streckensperrung an Wochenenden und Feiertagen zwischen April und Oktober "derzeit als wirksam eingeschätzt".

Die Analyse von zwei Jahren reicht aber nicht für eine rechts-sichere Beurteilung gemäß des Regelwerks für Unfalluntersuchungen aus. Dafür müsste ein kompletter Drei-Jahres-Zeitraum betrachtet werden. Auch aus diesem Grund werden die Serpentinen auch in diesem Jahr saisonal für Motorräder an Wochenenden und Feiertagen gesperrt. In der Zeit wird erneut eine Umleitung über die Staatsstraße S161 ausgewiesen.
Das birgt in diesem Jahr jedoch ein Problem. Auf einem Teil der Strecke zwischen Heeselicht und Stürza wird gebaut. Dabei ist eine Vollsperrung im Juli vorgesehen. Die Umleitung steht dann folglich nicht zur Verfügung. In diesem Zeitraum soll die Sperrung der Serpentinen aufgehoben werden.
Die Straße durch das Polenztal wurde vor hundert Jahren erbaut. 1926 wurde erstmals auf den Serpentinen ein Rennen ausgetragen. In den 1930er-Jahren wurde ein zehn Kilometer langer Rundkurs zum sogenannten Großdeutschlandring ausgebaut, mit besonders breiten Kurven, aber geringen Radien.
Die Serpentinen-Stecke gilt bei Motorradfahrern als beliebte Ausflugsstrecke, vor allem an Wochenenden. Wegen der Unfallhäufungen wurde nicht nur die zeitweise Sperrung verfügt. Es wurden vor Jahren auch Rüttelstreifen als Schikanen eingebaut, die für eine Reduzierung des Tempos und damit der Zahl der Unfälle sorgen sollen.