Dynamo-Kapitän Ballas: "Wir geben nicht auf"

Florian Ballas, warum hat Dynamo das so wichtige Kellerduell verloren?
Wir hatten das Spiel weitestgehend im Griff, gerade in der ersten Halbzeit. Man muss aber ganz klar sagen, dass Bochum die wenigen Chancen, die sie hatten, eiskalt genutzt haben und somit das Spiel für sich entschieden haben. Es bringt jetzt nichts zu resignieren. Wir müssen die Köpfe hochbekommen und noch mehr Leidenschaft und Feuer zeigen.
Das klingt nach Durchhalteparole.
Nach Außen mag das so klingen. Aber wir haben uns das Ziel in der Winterpause gesetzt, die Klasse zu halten. Solange es rechnerisch möglich ist und wir es aus eigener Kraft schaffen können, geben wir nicht auf. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer. Die Jungs arbeiten Woche für Woche intensiv im Training. Dass es nicht einfach wird, ist uns allen bewusst.
Was bedeutet die Niederlage für den Abstiegskampf?
Für den Moment ist sie schlecht für den Kopf und unser Gefühl. Aber wir müssen schauen, dass wir wieder aufstehen und weiter machen. Es ist immer noch alles möglich.
Was muss sich in den kommenden Wochen ändern?
Wir müssen anfangen, die prekäre Situation zu erkennen. Gerade unser Spiel nach vorn, das Kreieren von Torchancen und diese dann nutzen, müssen wir verbessern. Dann bin ich mir sicher, dass wir auch wieder Siege einfahren werden.
Gegen Bochum hat das gefehlt.
Absolut. Wir brauchen uns nichts vormachen. Für uns zählen nur Punkte. Den einen hätten wir heute gern mitgenommen. Jetzt wird es nicht leichter.
Als sich VfL-Torhüter Manuel Riemann verletzt hatte und behandelt werden musste, flogen einige Gegenstände auf den Rasen, die Stimmung war ab da sehr giftig. Wie bewerten Sie die Situation?
Es war grundsätzlich ein Spiel, bei dem viel Drumherum passiert ist. Wie Riemann das ganze Stadion aufgeheizt hat, war meiner Meinung nach aber völlig unnötig.
Unterstellen Sie ihm Kalkül?
Nein, das nicht. Aber die Reaktion nach seiner Verletzung, die Handbewegung Richtung K-Block und Fans, ist total unangebracht. Dass danach Gegenstände fliegen, geht natürlich auch nicht. Aber man braucht sich auch nicht wundern, wenn man die Stimmung vorher unnötig anheizt.
Das Gespräch notierte Timotheus Eimert.