Die Sicherheit wächst von Tag zu Tag. Nicht bei den Renten, wie wir wissen, aber sonst und ganz allgemein in der Grenzregion. Selten sind die Besorgten so umsorgt worden wie in diesen Wochen, da schon wieder mal eine Grenze unsichtbar zu werden beginnt. Polizisten und Grenzschützer von Rang, Politiker von noch höherem Rang, alle erklären sie mit Engelszungen, dass die Bösewichter auch nach dem Wegfall der Grenzkontrollen kein leichtes Spiel haben. Und je öfter man das hört, desto ruhiger schläft man anschließend.
In der Tat muss es uns nicht sonderlich jucken, ob ein Auto, das in Dortmund geklaut wurde, nun am Grenzübergang Ludwigsdorf aus dem Strom der Reisenden gefischt wird, oder erst an der Grenze zur Ukraine. Mit Kriminalität in unserer Ecke haben die immer noch beachtlichen Erlebnisse am Übergang Ludwigsdorf ja wenig zu tun. Allerdings tauchen all die dort entdeckten Diebstähle und andere Schummeleien dann nicht mehr in der Görlitzer Kriminalstatistik auf, sondern ein paar hundert Kilometer weiter östlich. So wird hier rein statistisch gesehen alles viel sicherer.
Beruhigend ist freilich auch die Gewissheit, dass im gemeinen Alltag alles seine Ordnung hat. Ab Montag dürfen endlich die Herrnhuter Sterne in den Straßen aufgehängt werden, Tannenschmuck und farbige Kugeln werden uns die letzten Wochen des Jahres einen Tick behaglicher gestalten – wenn wir sie denn, und das ist der Haken, im Jahresendspurt überhaupt noch registrieren.
An diesem Wochenende jedoch ist noch einmal Innehalten angesagt. Schön, dass der Totensonntag hier noch wirklich gewürdigt wird. Auch das gehört zum Leben.