Fünf Feuerwehrleute aus Vierkirchen, die sich seit 50 Jahren engagieren, bekamen für ihre treuen Dienste eine Auszeichnung. Mit geehrt wurden auch die Frauen der Feuerwehrmänner, denn auch sie haben ihren Partnern für dieses Ehrenamt ein halbes Jahrhundert lang den Rücken freigehalten.
Zum einen war es die Neugierde, zum anderen das Bedürfnis, zuzugreifen, wenn jemand Hilfe braucht. Beides hatte den heute 67-jährigen Peter Hennig aus Prachenau 1953 bewogen, bei der Feuerwehr in Prachenau mitzumachen. Genauso erging es damals dem gleichaltrigen Peter Kleint aus Melaune. „Ich wollte einfach zur Stelle sein, wenn man gebraucht wird und helfen können.“
Ehrung erfolgt vor versammelter Mannschaft
Für ihr ehrenamtliches Engagement ein halbes Jahrhundert lang bekamen Peter Hennig und Peter Kleint sowie Siegried Richter und Günter Kohl aus Prachenau und Harry Herkner aus Döbschütz das Ehrenkreuz „50 Jahre treue Dienste“. Der Bürgermeister der Gemeinde Vierkirchen, Andreas Nedo, und der Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Melaune, Axel Strauß, nutzten das Spiel- und Sportfest in Prachenau, um die Auszeichnung vor der versammelten Mannschaft der Wehren der Gemeinde Vierkirchen, Einwohnern und Gästen vorzunehmen.
Es waren mit Sicherheit nicht immer leichte Zeiten, in denen die geehrten Feuerwehrmänner ihren Dienst leisteten. Oft mussten private Belange zurückgesteckt werden. Doch ans Aufgeben dachte keiner von ihnen. Während die Männer an Aus- und Weiterbildungen teilnahmen oder im Ernstfall „raus“ mussten, hielten die Frauen ihnen den Rücken frei. „Oft mussten sie auf ihre Männer verzichten, und trotzdem standen sie zu ihnen, wenn es um die Arbeit in der Feuerwehr ging“, erklärte der Wehrleiter. „Deshalb geht ein ganz besonderer Dank an die fünf Frauen.“
In der langen Zeit bei der Feuerwehr qualifizierten sich die Männer auch für ihre ehrenamtliche Arbeit. Peter Hennig zum Beispiel war 16 Jahre stellvertretender Wehrleiter in Prachenau. Peter Kleint bildete sich zum Maschinisten und Gruppenführer weiter und ist heute noch Gerätewart in der Feuerwehr in Melaune. Als einer, der sehr auf Tradition bedacht ist, hat er großen Anteil an der Erhaltung einer historischen Pferdezugspritze von 1908, dem heutigen Paradestück der Melauner Feuerwehr. Auch seine drei Söhne engagierten sich in der Feuerwehr. Der Döbschützer Harry Herkner ist mit 76 Jahren der älteste der Ausgezeichneten. Er schloss sich, nachdem er aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, dem Döbschützer Löschzug der Feuerwehr Krobnitz an. Als Mitglied des so genannten Angriffs-trupps stand er 50 Jahre lang seinen Mann. Zum Glück habe es in seiner Dienstzeit nie einen Einsatz gegeben, bei dem es um Leben und Tod ging, sagt er. Sein Sohn Uwe setzt heute seine Arbeit in der Feuerwehr fort.
Bei allen fünf Feuerwehrleuten, ist sich Wehrleiter Axel Strauß sicher, dass sie auch heute im Ernstfall sofort einsatzbereit wären. (bd)