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Sie hat die Raser im Blick

Vor zehn Jahren wurde die Kreisverkehrswacht als notwendige Antwort auf das sich in dieser Zeit ständig erhöhende Verkehrsaufkommen ins Leben gerufen. Damit sollten Verkehrsteilnehmer gewonnen werden, die wirksamen Einfluss auf das Verkehrsgeschehen nehmen und die Sicherheit fördern helfen.

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Von Wolfgang Wendler

Vor zehn Jahren wurde die Kreisverkehrswacht als notwendige Antwort auf das sich in dieser Zeit ständig erhöhende Verkehrsaufkommen ins Leben gerufen. Damit sollten Verkehrsteilnehmer gewonnen werden, die wirksamen Einfluss auf das Verkehrsgeschehen nehmen und die Sicherheit fördern helfen.

Am 2. Dezember 1992 wurde im Nieskyer Bürgerhaus die Kreisverkehrswacht gegründet. 33 Personen fassten damals ein großes Bündel an Aufgaben ins Auge, die darauf zielten, durch Aufklärung und Erziehung ausreichende Sicherheit im Straßenverkehr zu fördern. Als gangbaren Weg zur Umsetzung sehen sie bis auf den heutigen Tag die Beratung von Verkehrsteilnehmern und Behörden.

1995 wurde die Verkehrswacht Niesky erweitert. Im Zuge der Kreisgebietsreform trat im März 1995 die Verkehrswacht Weißwasser bei, die sich seitdem „Kreisverkehrswacht Niederschlesische Oberlausitz e. V.“ nennt.

Seit ihrer Gründung leitet Siegfried Hoffmann die Verkehrswacht. Im Vorstand stehen ihm heute zur Seite Horst Kahle und Eckehard Wagner als Stellvertreter, Simone Sturm als Schatzmeister und Gerlinde Biele als Schriftführer. Als Geschäftsführer fungiert Klaus Ebeling.

Die vor zehn Jahren fixierten Ziele wurden nie aus dem Auge verloren und durch eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Vorhaben in die Praxis umgesetzt. Dafür sind ausschließlich ehrenamtliche Kräfte, Bürger in ABM, in der Aktion 55 und im Tauris-Projekt tätig.

Besonderen Einfluss versucht die Verkehrswacht auf die Geschwindigkeit der Kraftfahrer zu nehmen, die sie als eine Hauptunfallursache ausgemacht hat. Mittlerweile stehen ihr dafür drei mobile Geschwindigkeitsmessgeräte in den Bereichen Niesky, Görlitz und Weißwasser zur Verfügung. Damit wurden im Jahre 2001 im Landkreis Niesky 81 500 Fahrzeuge gemessen. 76 Prozent der Kraftfahrer hielten das Tempolimit ein. Der Rest war mehr als 10 Kilometer/Stunde zu schnell. Deshalb machte die Verkehrswacht die Gemeinden auf Schwerpunkte aufmerksam, und auch die Polizei nahm nach den Mess-Stellen Kontrollen vor.

Die Verkehrsteilnehmer reagieren größtenteils positiv. Herr Thomas aus Kreba meinte, man sollte die Messungen noch verstärken, sie würden die Schnellfahrer doch etwas hindern. Herr und Frau Smorgorzewski aus See waren da skeptischer und glaubten, dass die Raser nur kurzzeitig gebremst würden. Eine besondere Aktion wurde vor der Grundschule Horka gestartet, wo in eine Geschwindigkeitsmessung auch Kinder einbezogen waren. Innerhalb von drei Stunden wurden in einer 30-Kilometer/Stunde-Zone 157 Fahrzeuge gemessen, bei denen sich 127 Fahrer vorschriftsmäßig verhielten. Ihnen sprachen die Lehrer ein Lob aus und überreichten eine selbst gefertigte Urkunde. Die 30 Fahrzeugführer, die zu schnell fuhren, drei davon erheblich, mussten sich eine „schriftliche Verwarnung“ durch die Kinder gefallen lassen.

Gemeinsam mit der Polizeidirektion Görlitz ist die Vorbereitung der Schüler auf das richtige Verhalten im Straßenverkehr ein weiterer jährlicher Schwerpunkt. Sie konzentriert sich auf die Schüler der 3. und 4. Klasse. So wurden von April 2001 bis Mai 2002 beispielsweise 100 Einsätze durchgeführt und bei einer abschließenden Überprüfung des Wissensstandes immerhin an 98 Prozent Kinder der Fahrrad-Pass ausgehändigt.

Auch die Kontrolle der Beschaffenheit der Fahrräder bleibt ein Schwerpunkt, wie die Tatsache beweist, dass 2001 bei Kontrollen an zwölf Mittelschulen und Gymnasien von 305 kontrollierten Rädern nur 95 in Ordnung waren. Etwas besser sah es zu Schulbeginn an der Mittelschule Zodel aus, wo von 47 kontrollierten Fahrrädern 25 beanstandet werden mussten.

Die Verkehrsschützer sind ständiger Gast bei Behindertensportfesten, bilden regelmäßig Kindergärtnerinnen weiter, unterstützen diese durch eine besonders zusammengestellte Spielkiste und stehen auch Senioren zur Seite beim richtigen Verhalten im Straßenverkehr, wie das noch in diesem Jahr im Seniorenclub Rothenburg am 10. Dezember durch Klaus Ebeling geschieht. Siegfried Hoffmann weist auf eine angenehme Seite hin: Vorbildliche Kraftfahrer wurden für 30 Jahre unfallfreies Fahren ausgezeichnet.