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Sie will Sachsenwein bekannter machen

Die neue Weinkönigin Irene Grusla (23) aus Dresden ist seit zwei Wochen im Amt.

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Frau Grusla, vor knapp zwei Wochen wurden Sie zur neuen sächsischen Weinkönigin gewählt. Haben Sie sich schon an Ihr Amt gewöhnt?

Es gab schon viel zu tun seit der Wahl, ich habe unglaublich viele Menschen getroffen und kennen gelernt. Zum Beispiel während meiner Antrittsbesuche bei den Weinbaugemeinschaften oder meiner ersten öffentlichen Weinprobe. Bisher waren alle sehr nett und ich denke, dass ich mich bisher sehr gut in die neuen Aufgaben hineingefunden habe.

Wie hat sich Ihr Leben seit der Wahl verändert?

Vor allem klingelt mein Telefon jetzt fast pausenlos. Ich werde zu Terminen eingeladen, immer noch rufen viele Freunde und Bekannte an und gratulieren mir zur Wahl. Das ist ein schöner Nebeneffekt, dass sich alte Bekannte melden, die man aus den Augen verloren hat. Aber ansonsten gehe ich ganz normal jeden Tag arbeiten, in dem Restaurant, wo ich meine Ausbildung mache, wird jede Hand gebraucht.

Ihr Terminkalender ist voll. Leidet darunter die Ausbildung zur Restaurantfachfrau ?

Zum einen bekomme ich von meinem Betrieb und auch meinen Kollegen jede Unterstützung. Zum anderen arbeiten wir in der Gastronomie meistens im Schichtsystem, so dass ich mir meine Zeit etwas flexibler einteilen kann. Wenn abends ein Termin ansteht, übernehme ich eben die Frühschicht.

Können Sie von Ihren bisherigen Erfahrungen als Weinkönigin bereits profitieren?

Auf jeden Fall. Jetzt kann ich den Gästen im Restaurant noch besser Auskunft über den hiesigen Wein geben und ihnen den passenden Wein zu den jeweiligen Gerichten empfehlen. Eigentlich eine optimale Verbindung.

Am vergangenen Wochenende hatten Sie Ihren ersten öffentlichen Termin bei einer Rotweinverkostung. Hatten Sie Lampenfieber?

Zum Glück war bei meinem ersten öffentlichen Auftritt als Weinkönigin auch Evelyn Schmidt dabei. Die ist ja vor kurzem zur deutschen Weinkönigin gewählt worden. Sie hat mir sehr geholfen, von ihr kann man viel lernen, was das Präsentieren und Reden angeht. Sie hat mir wertvolle Tipps gegeben. Die erste Probe hat wirklich Spaß gemacht.

Sehen Sie für den Rotwein eine Zukunft in Sachsen?

Die Weine, die ich während der Probe verkostet habe, waren hervorragend. Immerhin werden in Sachsen mittlerweile zu etwa 18 Prozent Rotweine angebaut. Da gibt es auf jeden Fall noch Potenzial. Trotzdem sind Anbau und Pflege aufgrund der klimatischen Bedingungen oft schwieriger als in anderen Bundesländern. Unsere Region ist noch besser für den Weißwein geeignet, das darf man nicht vergessen.

Welche Termine stehen bei Ihnen als nächstes an?

Zunächst professionelle Fotoaufnahmen, damit neue Autogrammkarten gedruckt werden können. Dann stehen die Antrittsbesuche bei den Winzern und verschiedenen Weingütern auf dem Programm, darauf bin ich schon sehr gespannt. Die Termine beschränken sich zunächst auf Sachsen. Im Winter beginnen dann die großen Messen, zum Beispiel die Grüne Woche in Berlin, an der ich teilnehmen werde. Dann folgen zahlreiche Termine in ganz Deutschland.

Wofür wollen Sie sich in Zukunft in punkto Wein verstärkt einsetzen?

Das große Ziel ist es, den sächsischen Wein bekannter zu machen, sowohl in der Region als auch bundesweit. Wir haben solche Schätze vor der Haustür und viele wissen das nicht. Die gilt es zu entdecken. Auch privat will ich mich dafür einsetzen, mehr junge Menschen für unseren Wein und unsere Region zu begeistern. Zum Beispiel mit einer tollen Weinprobe in meinem Freundeskreis.

Gespräch: Christiane Raatz