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Singen, Segnen, Spenden sammeln

„Die Sternsinger” starten zum 50. Mal ihr Kindermissionswerk undziehen auch in Görlitzdurch die Straßen.

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Von Curt Thomas Zimmer

Eigentlich heißen sie Florian, Valentin und Benno und tragen bei winterlichen Temperaturen Mütze, Schal und Handschuhe. Gestern Vormittag war es jedoch etwas anders. Denn diesmal trugen die Kinder aus der katholischen Heilig- Kreuz-Gemeinde bunte Umhänge und kleine Kronen und hörten auf die Namen Kasper, Melchior und Balthasar. Die drei Jungs sind unterwegs als Sternsinger.

Alljährlich haben die Sternsinger Lieder und Gedichte in ihrem Gepäck und den traditionellen Segen: C M B. Die drei Buchstaben stehen zum einen für die Heiligen Drei Könige aber auch für einen lateinischen Wahlspruch: „Christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus”. Dieser Segen wird nun bis in den Januar hinein erneuert.

Zu den Geschäften, die gleich am ersten Tag besucht wurden, gehörte auch die Görlitzer Gold- und Silberschmiede. Yvonne Pfeffer und Kai Budich warteten in ihren neuen Geschäftsräumen schon ungeduldig auf die Ankunft der Sternsinger. Vor zwei Jahren kam die Goldschmiedemeisterin nach Görlitz. Sie verbindet mit den Sternsingern viele private Erinnerungen. Gerade in der Weihnachtszeit denkt die gebürtige Fränkin oft an ihre Kindheit, als die drei Könige auch durch ihr Dorf nahe Schweinfurt zogen.

Kai Budich war von den Liedern und Gedichten der Könige und deren Gefolge ganz angetan. „Richtig süß waren die Kinder anzuschauen”, sagt Budich. So gab es am Ende nicht nur die erhoffte Spende für das Kindermissionswerk sondern auch eine Süßigkeitenschale mit reichlich Proviant für die nächsten Stationen.

Begleitet werden die Kinder von Kaplan Michael Noack. Seit dem 1. September ist er hier tätig. Zum ersten Mal war er mit der Vorbereitung in der Görlitzer Innenstadt beauftragt. Von Anfang an hat er ein reges Interesse an dieser Aktion gespürt. „Es gibt Geschäfte, die erwarten, dass wir sie wieder ansprechen“, betont der Kaplan. Traditionell starten die Sternsinger am Vormittag zu ihrer Tour. „Den Kindern macht das richtig Spaß”, sagt er.

Nach drei Stunden ist dann langsam die Luft raus. Singen, Segnen und Spenden sammeln ist ein anstrengender Job. Nur gut, dass das Wetter derzeit so schön ist. Als Michael Noack in den Spendenkorb schaut, wirkt er zufrieden. 200 Euro werden es wohl diesmal gewesen sein.