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Sinn für gefühlvolle Romantik

Was zeichnet eigentlich einen Star aus? Wenn man Andy Borg live erlebt hat, erkennt man sehr bald, warum ihn sein Publikum Tag für Tag feiert und ihn zu dem macht was er heute ist - ein liebenswerter, volksverbundener Publikumsliebling.

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Von Heiner Lauber

Was zeichnet eigentlich einen Star aus? Wenn man Andy Borg live erlebt hat, erkennt man sehr bald, warum ihn sein Publikum Tag für Tag feiert und ihn zu dem macht was er heute ist - ein liebenswerter, volksverbundener Publikumsliebling. Da steht nicht etwa ein über alles erhabener Künstler auf der Bühne, sondern er ist einfach das geblieben was er von Anfang an war — der charmante Sänger, der sich mit seinen einfachen Liedern des Alltags in die Herzen seiner Fans singt.

So war es auch am Sonntagnachmittag im fast ausverkauften Kulturhaus Bischofswerda mit einem begeisterten Publikum wie man es selten erlebt.

Natürlich ist er älter geworden, seine Stimme einige Nuancen rauer, die hohen Tonlagen die seine Lieder einst prägten und die großen Erfolge brachten, meistert er dennoch mit Selbstironie.

Minutenlanger Beifall

am Ende des Konzerts

Mit Wiener Charme, volkstümlich und augenzwinkernd plauderte er mit dem Publikum und bezog die Gäste in seine Show ein. Innerhalb kurzer Zeit besaß er durch ein mitsingendes Publikum einen stimmgewaltigen Background-Chor. Er reagierte auf alles im Saal und interpretierte seine älteren Lieder „Die drei großen Worte“, „Die Fischer von San Juan“ oder „Ich brauch ein bisschen Glück“ mit doppelsinnigem Humor und überzeugendem komödiantischem Feeling. Zum anderen bewies er aber auch mit seinem brandneuem Titel „Liebe ist unsterblich“ angenehm-gefühlvolle Romantik, der den Saal zum knistern brachte.

Der Beifall des Publikums ging in minutenlange Ovationen über. Schlicht gesagt: Es war ein dankbarer Jubel für einen schönen unterhaltenden Nachmittag. Andy Borg bedankte sich auf seine Weise bei seinen dankbaren Zuhörern — mit vier Zugaben und dem Versprechen wiederzukommen.

Abgerundet wurde die Show durch die erst 17-jährige Daniela Doreen aus Graz, die sicher eine große Zukunft vor sich hat. Allerdings war sie in diesem Programm mit dem in Hochform befindlichen Andy Borg etwas überfordert.

Ihre anspruchsvollen Lieder wurden leider durch unausgewogene Lautstärke der Technik beeinträchtigt. Außerdem fügten sich die „Original Bachstetter“ aus Köthen mit einer Melodienfolge aus den siebziger- und achtziger Jahren sehr beschwingt in die Gesamtshow ein.