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Sinnvolle „Zwangsehe“ für zwei Berufsschulen

Landkreis. Aus Zwei mach Eins: Die berufsbildende Förderschule AugustFörster wird dem großen Beruflichen Schulzentrum Löbau angegliedert.

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Von Anja Beutler

An dieser „Zwangsehe“ haben weder Braut noch Bräutigam etwas auszusetzen. Im Gegenteil: Der Beschluss des Kreistages, die berufsbildende Förderschule „August Förster“ dem Beruflichen Schulzentrum (BSZ) in Löbau anzugliedern, sei, „wenn man langfristig denkt, eine sinnvolle Sache“, sagt Schulleiter Wilfried Prasse. Mit der Fusion der beiden Schulen werde der Standort Löbau gestärkt, betont der Mann, der seit Jahresbeginn bereits als Schulleiter für beide Standorte zuständig ist.

Auf die Idee zur Fusion – die finanziell lediglich die Einsparung einer Schulleiterstelle einbringt – kam der Kreis als Träger der Einrichtungen, als der Leiter der Berufsförderschule in den Ruhestand ging. „Wir wollten beide Standorte langfristig sichern“, erklärt Bernd Hofmann, Sachbearbeiter für Schul- und Sozialplanung beim Landratsamt. Zwar machten sich zurzeit die sinkenden Schülerzahlen bei den Berufsschulen noch nicht so stark bemerkbar. „Aber etwa 2008 werden sich auch hier die Schülerzahlen halbiert haben“, schätzt Hofmann ein.

Mit der Fusion, die ab dem 1. August dieses Jahres offiziell wirksam wird, gebe es dann eine größere, stärkere Einheit. Und da beide Schulen sich auch bei ihren Angeboten überschneiden – beide bilden beispielsweise in den Bereichen Bau und Hauswirtschaft aus – können sich die vormals getrennten Schulen gut ergänzen.

Lehrertausch leicht gemacht

„Wir können die Lehrer dann untereinander besser austauschen“, verweist Rolf Lehnert, der als Fachleiter das Schulzentrum „August Förster“ betreut, auf den Vorteil. Und Schulleiter Prasse ergänzt: „Wir haben dann mit rund 100 Lehrern auch die Chance, den Unterrichtsausfall zu minimieren.“ Momentan tauschen sich die beiden Schulen zwar auch schon bei Bedarf Lehrer aus. Das müsse aber jedes Mal umständlich über eine Abordnung geregelt werden, erklärt der Schulleiter.

Für die insgesamt rund 2 500 Schüler der Einrichtungen wird sich im Alltag selbst nichts verändern, betont Prasse: „Die Schüler werden den Zusammenschluss gar nicht spüren.“ Auch der Name beider Schulen bleibt erhalten: Unter dem Dach „Berufliches Schulzentrum Löbau“ heißt die neue Außenstelle auch künftig „August Förster“, stellt Wilfried Prasse klar.

Ändern könnte sich höchstens das Angebot für diese Außenstelle in der Humboldtstraße. Und zwar im besten Sinne: Vielleicht komme an der Berufsförderschule bald eine Ausbildung für Bürokräfte zu dem Angebot dazu, hofft die stellvertretende Schulleiterin Kerstin Bronlik. Auch im Bereich Landwirtschaft wäre so etwas möglich, sagt sie. Für die frisch „vermählten“ Schulen wären das dann die ersten gemeinsamen „Kinder“.

www.bszloebau.de