Von Reinhard Kärbsch
Endlich mal wieder Skifasching im Schnee! Gestern herrschte deshalb bei Jung und Alt der großen Elstraer Skigemeinde große Freude. „Die vergangenen zwei Jahre feierten wir in der Turnhalle, aber so ist es viel schöner“, sagte Sven Mager, Vorsitzender der Abteilung Ski des SV Grün-Weiß Elstra. Laute Disko-Musik schallte ins Tal. Am Lift drängelten sich die Sportler diesmal nicht als Skihasen, sondern als Indianer, Clown, Fußballfan oder feine Dame. Behend erfassten sie alle der Reihe nach einen Liftarm – und ab ging’s auf den nebligen Berg. Von dort kamen sie dann alle wieder ziemlich rasant herunter – um sich erneut in die Warteschlange zu stellen. Zwischendurch klickten die Kameras, denn so bunt und fröhlich geht es nicht immer beim Training zu, schon gar nicht ganz in Familie. Und Bier für die Großen gibt es an Lift und Piste sonst auch nur selten.
Kaum noch Platz für Pokale
Gründe zum Feiern müssen die Elstraer Skisportler indes nicht suchen. Wochenende für Wochenende steigen sie auf die Siegerpodeste, die Großen wie die Kleinen. Am vergangenen Sonntag kehrte Franz Sembdner mit einem dritten Platz von den tschechisch-deutschen Wettkämpfen aus Bournak zurück. Der achtjährige Drittklässler steht seit dem vierten Lebensjahr auf den schnellen alpinen Brettern. Schon ein Jahr später beteiligte er sich an Wettkämpfen. Die Pisten des Erzgebirges oder Riesengebirges kennt er längst. Mutti und Vati lernten das Skifahren, um dem Sohnemann irgendwie beistehen zu können. Gestern lachte Bettina Sembdner: „Wir kommen schon lange nicht mehr hinterher.“ Und darüber ist sie natürlich glücklich und stolz. Zumal Franz auch bei den Gerätturnern aktiv ist. Auch von diesem Sport stehen zahlreiche Pokale im Schrank. Nächste Woche sind Kreismeisterschaften.
Selina Kasper gehört wie Franz zur Skitty-Gruppe der Vier- bis Zehnjährigen, die in Elstra 20 Mädchen und Jungen umfasst. Sie hat so viele Pokale, dass es zu Hause langsam eng wird. Am 31. Januar erst stand sie nach dem Riesenslalom-Rennen in Rugiswalde ganz oben auf dem Treppchen. Ihr Gefühl beschrieb sie so: „Er war richtig erleichtert, ich hab’s geschafft. Und ich habe mich toll verbessert.“ Die Siebenjährige geht in die erste Klasse der Gersdorfer Grundschule – und fährt vier Jahre Ski. Zum Training kommt sie gern, wegen der Freundin Anna und all den anderen Sportfreunden. „Es macht Spaß, weil du immer mehr lernst und kannst. Da will ich immer mehr können“, sagte die Indianerin gestern. Und fuhr zum Lift.