Von Carolin Barth
Ralf Kühne von der Sektion Ski alpin des Sportvereins Steina schaute gestern traurig drein. Der Wintersportler hatte sich so auf das Wochenende gefreut. Endlich sollte es richtig losgehen, endlich wollte er die Piste hinab wedeln. Und nun das: Regen prasselte auf die Schneedecke, das Thermometer zeigte drei Grad, plus! „Es ist zum Verrücktwerden“, sagte er. Ralf Kühne hofft jetzt nur noch, dass milde Plusgrade nicht allen Schnee zum Schmelzen und alle Pläne ins Wasser fallen lassen.
Steina wollte an diesem Wochenende als Skisportmekka durchstarten: 25 Kilometer Loipen waren gespurt, für morgen ist ein großer Riesenslalom geplant. Nun steht alles auf der Kippe. Dabei hatten Schneefälle in den vergangenen Nächten für eine geschlossene Schneedecke gesorgt. Gebietsweise waren bis zehn Zentimeter Schnee gefallen. Gestern nun setzte das große Tauen ein. Besorgt schaute Schwedensteinwirt Stiewen Fischer aus dem Fenster. Jeder Regentropfen auf den Skihang am Schwedenstein versetzte ihm ein Stich ins Herz. Hier soll am morgigen Sonntag der große Riesenslalom steigen, organisiert vom Sportverein und dem Club für Steina. Ob er stattfindet, war gestern unklar. Mitglieder des Sportvereins prüften am Vormittag die Bedingungen und runzelten skeptisch die Stirn: „Wir haben entschieden, noch abzuwarten. Wir hoffen auf eine kalte Nacht“, so Fischer. Den gestrigen Regentag musste der Hang irgendwie überstehen. Sollte der Slalom abgesagt werden, wird es heute ab 12 Uhr auf der Internetseite des Bergrestaurants Schwedenstein bekannt gegeben. Noch aber gibt es Hoffnung.
Kinder und Erwachsene sind aufgerufen, die 360 Meter lange Piste zwischen den Stöcken hinab zu wedeln. Vereine und dutzende Einzelstarter haben sich angemeldet. Für sie wäre eine Absage eine herbe Enttäuschung, vor allem für die Steinaer Kinder der Sektion Ski alpin. „14 Kinder stehen in den Startlöchern. Sie haben in den letzten Tagen eifrig trainiert“, so Kühne.
Reiner Hobbylauf
Meldeschluss fürs Rennen ist heute 24 Uhr. Nachmeldungen am Wettkampftag sind bis 12.30 Uhr möglich. „Der Kurs ist für Jung und Alt gleichermaßen geeignet“, sagt Ralf Kühne. Alpinprofi müsse man nicht sein, um beim Riesenslalom zu starten. „Es soll ein reiner Hobbylauf sein“, so Kühne. Weil es keinen Skilift gibt, werden Sportler mit fünf Kleinbussen wieder hinauf zum Start befördert, schließlich werden zwei Wertungsläufe absolviert. Start ist 13 Uhr. „Falls das Rennen nicht stattfindet, werden wir dennoch grillen und Glühwein verkaufen“, sagt Stiewen Fischer. Dann lädt er eben zur lustigen Rodelpartie ein. Man müsse eben das Beste draus machen, sagte er.
Milde Temperaturen und Regen gefährden auch die Langlaufloipen. Bis Donnerstag waren endlich alle 25 Kilometer Loipen angelegt. Nun drohen die Spuren zusammenzufallen. „Wir hoffen, dass die Bedingungen wenigstens an diesem Wochenende noch einigermaßen stimmen“, sagte Raupenfahrer Frank Prescher. Wasser marsch hieß es auch auf der Eisbahn am Sportplatz. Sie war gestern nicht zu betreten. „Sobald es wieder kälter wird, wird es wieder gefrieren“, sagte Achim Garten, der sich um die Fläche kümmert. Er drückt nun die Daumen, dass das Eis die zweite Ferienwoche übersteht.
Eine eventuelle Absage steht heute ab 12 Uhr unter www.bergrestaurant-schwedenstein.de
Meldungen an: [email protected]
schwedenstein.de. Das Startgeld beträgt 7 bzw. 4 Euro. Es besteht Helmpflicht!