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Wie weiter mit Schulstandort Baruth?

Für den geplanten Umbau liegt jetzt ein Entwurf vor. Doch bis gebaut werden kann, ist noch vieles zu klären.

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© Uwe Soeder

Von Kerstin Fiedler

Malschwitz. Im vergangenen Jahr übernahm der Landkreis Bautzen die Malschwitzer Oberschule von der Gemeinde Malschwitz. Hintergrund ist, dass sie im nordöstlichen Kreisgebiet die einzige staatliche Oberschule ist. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass der Schulstandort von Malschwitz nach Baruth verlegt werden soll, weil dort mehr Platz zur Modernisierung und Erweiterung ist. Die Grundschüler, die derzeit in Baruth zur Schule gehen, sollen zum Schluss in die jetzige Oberschule nach Malschwitz umziehen.

So könnte der neue Teil der Oberschule in Baruth in Verbindung mit der jetzigen Grundschule (links im Bild) aussehen.
So könnte der neue Teil der Oberschule in Baruth in Verbindung mit der jetzigen Grundschule (links im Bild) aussehen. © Entwurf: Ehrlich Architekten

Planung: Architekturbüro geht jetzt in die Einzelheiten
Zum jetzt vorliegenden Entwurf kamen Landratsamt und Architekten über verschiedene Studien. Architekt Carsten Ehrlich erklärt, warum er das alte Schulgebäude zur Grundlage der Untersuchungen genommen hat. Denn der Architekt für das jetzige Schulgebäude, Wolfgang Rauda, hat immerhin an der Rekonstruktion des Dresdner Zwingers mitgewirkt. „Rauda hatte damals schon mit seinem Baustil in Baruth an eine mögliche Erweiterung der Schule gedacht“, sagt Carsten Ehrlich. Allerdings wurde diese nicht umgesetzt.

Das neue Schulgebäude soll nun keine langen Gänge bekommen, sondern durch ein Zentrum verbunden sein. Der geplante Eingangsbereich kann auch für Veranstaltungen wie Schulfest oder Präsentationen genutzt werden, weil er überdacht ist. Die einzelnen Gebäudeteile sollen voneinander zu trennen sein. Wenn aber eine größere Fläche gebraucht wird, können die Räume auch verbunden werden. „Intelligente Schließsysteme machen das heute möglich“, sagt Ehrlich. Im Neubau werden vor allem die Fachkabinette entstehen mit den dazugehörigen Funktions- und Nebenräumen. „Hier halten wir uns natürlich an die Vorschriften der Schulhausbaurichtlinie“, sagt Laura Ehrlich, die für das Projekt mitverantwortlich ist. Es wird für die Naturwissenschaften zwei bis drei große Räume geben, für den Werkenbereich, die Informatik mit Computerkabinetten. Auch der musisch-künstlerische Bereich wird bedacht. Im alten Schulgebäude sollen dann sechs klassische Klassenräume entstehen. „Noch befinden wir uns ja in einer frühen Planungsphase. Wir müssen sehen, was alles umsetzbar ist“, sagt Laura Ehrlich. Der Amtsleiter des Gebäude- und Liegenschaftsamtes im Landratsamt, Valentin Opitz, findet, dass der alten Schulkörper gut zu nutzen ist. „Wir haben schon Erfahrungen bei der Modernisierung alter Schulgebäude gemacht, zum Beispiel in Lohsa oder Lauta“, sagt Opitz.

Finanzierung: Mittel im Kreishaushalt müssen angepasst werden
Das Vorhaben Neubau, Modernisierung des alten Gebäudes und Neubau einer Sporthalle kostet nach neuesten Hochrechnungen zwölf Millionen Euro. „Ziel ist es, mit der Planung im Herbst die Fördermittel zu beantragen. Auch wenn die jetzt veranschlagten Kosten etwa 460 000 Euro über den im Kreishaushalt geplanten Mitteln liegen, so glaubt Valentin Opitz nicht, „dass es an der Anpassung des Geldes hapert.“

Ablauf: Ende des Jahres sollen Fördermittel beantragt werden
Wie sich der zeitliche Ablauf von der Planung bis zur Umsetzung weiter gestaltet, will Valentin Opitz noch nicht sagen. „Vieles hängt ja auch davon ab, welche Förderprogramme neu aufgelegt werden und wie wir davon profitieren“, sagt er. Ob zum Beispiel die neue Sporthalle erst zum Ende gebaut wird oder im Bauablauf weiter vorn liegt, wird sich zeigen. Möglich ist auch, dass schon mit dem Neubau begonnen wird, die Grundschüler aber noch vor Ort bleiben. Das muss jedoch mit der Gemeinde gut abgestimmt sein, denn das jetzige Schulgebäude in Malschwitz muss ja noch für die Grundschüler umgebaut werden.