Corona: Die Situation an Schulen und Kitas in Radeberg

Radeberg. Die Zahl der Corona-Infizierten nimmt täglich zu, größere Veranstaltungen sind abgesagt, Unternehmen schicken ihre Mitarbeiter ins Home office. In Schulen findet kein Unterricht statt, für Kitas gibt es bisher keinen Erlass über eine Schließung.
Was müssen Eltern und Kinder jetzt beachten? Die SZ hat bei Schulleitern und Kitabetreibern nachgefragt.
Sind Schulen ab sofort für Kinder und Eltern geschlossen?
Am Montag und am Dienstag wurde der Unterricht lediglich ausgesetzt. „Das bedeutet, dass die Schulpflicht aufgehoben wurde und kein Unterricht mehr stattfindet“, sagt Jens Drummer vom Landesamt für Schule und Bildung. Nach seinen Angaben haben die meisten Eltern ihre Kinder Montag zu Hause gelassen. Einige wenige werden auch in den Schulen betreut.
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Schulleiter in Radeberg bestätigen diese Situation. „Diese Kinder werden bei uns betreut. Regulärer Unterricht findet allerdings keiner mehr statt“, sagt Peggy May, Leiterin der Ludwig-Richter-Oberschule in Radeberg. Ähnlich ist die Situation am Humboldt-Gymnasium Radeberg. „Zusätzlich haben wir alle Schüler aufgefordert, ihre Unterlagen aus den Schließfächern zu holen, damit sie dann arbeiten können, wenn die Schule wirklich geschlossen ist“, sagt Schulleiterin Elke Richter. Sie werden in kleinen Gruppen ins Schulhaus gelassen.
Wann werden Schulen voraussichtlich komplett geschlossen?
Laut Jens Drummer wird stündlich mit einem entsprechenden Beschluss gerechnet. „Voraussichtlich ab Mittwoch sind die Schulen dann geschlossen. Allerdings wird es einige Schulen geben, die weiterhin geöffnet haben. Wir sind derzeit dabei, Lehrergruppen für diese Schulen zusammenzustellen.“ Nach seinen Angaben werden in jeder dieser Schulen maximal 30 Kinder aufgenommen. Notwendig ist eine Bescheinigung des Arbeitgebers, in der bestätigt wird, dass die Eltern an ihren Arbeitsplätzen unverzichtbar sind. Das Angebot richtet sich vor allem an Krankenschwestern, Ärzte, Polizisten und Menschen mit ähnlichen Berufen.
Können Abiturienten ihre Prüfungen in diesem Jahr ablegen?
Elke Richter geht mit Stand Montag davon aus, dass die Prüfungen stattfinden werden. „Die Schüler, die jetzt vor den Prüfungen stehen, werden von den Lehrern besonders unterstützt. Sie, aber auch alle anderen Mädchen und Jungen bekommen Aufgaben per Mail oder über die Homepage der Schule.“ Schüler und Lehrer kommunizieren per Mail. Auch Noten können vergeben werden. „Durch den wegfallenden Unterricht werden es Schüler, die jetzt ihr Abi machen, etwas schwerer haben als andere Jahrgänge. Sie müssen sich ja mehr Stoff selbstständig aneignen.“
Werden Kinder in den Kitas im Rödertal noch betreut?
Nach Angaben von Britta Marschler, Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt Radeberger Land, sind die Krippen und Kindergärten geöffnet. Die AWO betreibt mehrere Betreuungseinrichtungen in Radeberg, Liegau, Wachau, Lomnitz und Langebrück. „Bisher ist keine Entscheidung über eine Schließung gefallen. Dieser Beschluss würde auch bei dem Gesundheitsamt liegen, nicht bei uns.“ Sollte eine Schließung kommen, seien ihre Einrichtungen vorbereitet. „Wir werden pragmatisch mit der Situation umgehen und versuchen, die Lage miteinander zu lösen“, sagte sie.
Müssen Eltern die Kita-Beiträge bei einer Schließung weiterbezahlen?
Nach Angaben von Britta Marschler müssen darüber die Kommunen entscheiden. In Radeberg ist bisher noch keine Entscheidung gefallen. Die Stadtverwaltung Dresden hat entschieden, dass Eltern für die Zeit der Schließung keine Beiträge bezahlen müssen. Nach Angaben von Rathaussprecher Kai Schulz wird der Elternbeitrag erstattet, wenn die Kinder zu Hause bleiben. Dazu sollten Eltern Kontakt mit den jeweiligen Leiterinnen und Leitern der Einrichtung aufnehmen.
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