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So lief es für die Uhrenfirmen in Basel

Die Neuheiten der Hersteller sind gut angekommen. Das lässt alle hoffen, dass der Boom in der Branche weiter anhält.

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Von Maik Brückner

Die Glashütter Uhrenindustrie wird in diesem Jahr weiter wachsen und Arbeitsplätze schaffen. Diesen Schluss lassen die Einschätzungen der Firmen nach der weltgrößten Uhrenmesse in Basel zu. Mit deren Verlauf sind alle rundum zufrieden.

„Wir durften uns über zahlreiche Besucher freuen“, sagt Christina Hentschel, Marketingchefin des Luxusuhrenherstellers Glashütte Original. In Basel ist es sehr gut gelaufen. Der Messestand wurde jeden Tag gut besucht. Auch zu den Ständen der Mitbewerber kamen viele Händler und Fachjournalisten. So nahmen die Mitarbeiter von Nomos rund 100 Pressetermine wahr und führten weit mehr als 200 Gespräche mit Fachhändlern und Partnern. „Alle Händler haben bestellt“, sagt Uwe Ahrendt, Geschäftsführer von Nomos. „Unsere Neuheiten – allen voran das schöne neue Modell Ahoi, bis 200 Meter wasserdicht – scheinen den Nerv getroffen zu haben“, ergänzt er. Wie in den Vorjahren hat seine Firma einen großen Teil des Jahresgeschäftes auf der Baselworld getätigt. Nomos ist seinem Ziel ein Stück näher gekommen, neue Märkte zu erschließen. Bisher verkaufte das Unternehmen seine Uhren vorwiegend an Kunden in Deutschland und den angrenzenden europäischen Ländern. Inzwischen werden die Uhren auch in Asien angeboten. Nun sollen verstärkt amerikanische Kunden gewonnen werden. Den Anfang hat Nomos schon gemacht und war dabei offenbar erfolgreich. „Dass unsere Uhren auch dort gewünscht sind, freut mich sehr und sichert das gesunde internationale Wachstum unserer Marke“, sagt Ahrendt. Auch der kleinere Mitbewerber Mühle ist mit einem guten Gefühl von der Messe zurückgekehrt. „Die durch und durch optimistische Grundstimmung in der Uhrenbranche hat auch unsere Marke erreicht“, sagt Geschäftsführer Thilo Mühle. Gegenüber dem Vorjahr konnte sein Unternehmen noch mehr Aufträge generieren, Mühle spricht von einer Steigerung von rund 35 Prozent. „Wir sind mehr als zufrieden“, sagt der Firmenchef. Überrascht habe ihn, dass viele Juweliere auf der Suche nach einer Marke waren, hinter der kein Großkonzern steht. Das kam seinem familiengeführten Unternehmen sehr entgegen. Positiv überrascht seien die Fachhändler über den Grad der Eigenleistung am Uhrwerk gewesen. „Das beflügelt uns und zeigt, dass der von uns eingeschlagene Weg richtig ist“, sagt Thilo Mühle.

Bei Tutima ging man auf der Messe einen Schritt zurück – zurück zu den Ursprüngen der Firma, die sich in Glashütte befinden. Die niedersächsische Firma stellte in Basel erstmals in Glashütte produzierte Uhren vor. Auf einem neuen Messestand zeigte sie auf zwei Etagen den Journalisten und Fachhändlern die vollständig neue Kollektion, welche vier Modellinien umfasst. „Die Linie Saxon One sowie die Linie Patria setzen vollständig neue Akzente für Tutima“, sagt Alexander Philipp, Niederlassungsleiter in Glashütte. Der Stand von Tutima habe sehr viele Uhrenfachhändler und Journalisten interessiert. „Mit der durchweg positiven Resonanz auf die neue Kollektion sind wir sehr zufrieden“, sagt Philipp. Daher blicke die Firma sehr zuversichtlich in die Zukunft.

Übrigens war unter den 122 000 Besuchern aus 100 Ländern fast die komplette Belegschaft der Firma Mühle. Denn 35 Mitarbeiter reisten am 27. April dem Messeteam nach. „Wir wollten allen Mitarbeitern die Gelegenheit bieten, sich vor Ort über den eignen Messeauftritt und das neu gestaltete Messegelände zu informieren“, sagt Firmensprecher Holger Hillenbrand.