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So soll das neue Gymnasium Weinböhla aussehen

Anmeldungen für die freie Schule sind schon jetzt möglich. Baubeginn soll im Sommer sein.

Von Peggy Zill
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420 Schüler sollen in dem Schulgebäude an der Köhlerstraße unterrichtet werden.
420 Schüler sollen in dem Schulgebäude an der Köhlerstraße unterrichtet werden. © Rahn Education

Weinböhla. Mit Beginn des Schuljahres 2021/22 soll das freie Gymnasium in Weinböhla die ersten Schüler unterrichten. Nun hat der Träger, Rahn Education aus Leipzig, die ersten konkreten Informationen auf seiner Internetseite veröffentlicht und zeigt den Entwurf der Architekten, wie das Gebäude an der Köhlerstraße mal aussehen soll.

Nachdem anfangs überlegt wurde, mit Modulen zu bauen, hat man sich nun für eine massive Bauweise entschieden. Im Sommer möchte Rahn Education mit dem Bau beginnen, damit laut Irmina Hoyer-Meyer, der Leiterin Bildungsmanagement, der Eröffnung ein Jahr später nichts im Weg steht. Neben großzügigen Außensportanlagen ist auch eine Turnhalle geplant, die nicht nur für den Schulsport gedacht ist, sondern auch für Vereine zur Verfügung steht und von der Grundschule genutzt werden darf. „Wir planen Kooperationen in der Region“, so Irmina Hoyer-Meyer.

Ein besonderes Highlight der Schule wird die eigene Sternwarte mit modernen Teleskopen sein. „Bereits ab Klasse fünf und sechs werden wir Astronomie in spielerischer Form als Arbeitsgemeinschaft anbieten. In höheren Klassen sind ansprechende Projekte vorgesehen“, heißt es auf der Internetseite. Die Beobachtung des Weltalls von Weinböhla aus soll aber auch anderen Interessierten möglich sein.

Die Schüler können ab der achten Klasse ihren Profilunterricht bestimmen. Zur Auswahl stehen ein naturwissenschaftliches Profil mit Astronomie als Unterrichtsfach und ein sportliches Profil, das durch den Bereich Tanz ergänzt wird.

Ab Klasse fünf wird als erste Fremdsprache Englisch gelehrt und mit der zweiten Fremdsprache – Französisch oder Spanisch – begonnen. Als dritte Fremdsprache kann Russisch, Chinesisch oder Arabisch belegt werden. Geplant ist zudem, das Fach Geografie ab Klasse acht in englischer Sprache anzubieten.

Der Neubau soll auch technisch auf den neusten Stand sein. Als Grundausstattung sind alle Klassen- und Fachräume mit Interactive Boards anstelle von klassischen Kreidetafeln ausgestattet. Hinzu kommen Klassensätze an Tabletcomputern, um auch individuelles Lernen zu unterstützen.

Das Gymnasium wird als Ganztagsschule konzipiert. Neben Hausaufgabenbetreuung und Förderung beziehungsweise Unterstützung von schwächeren sowie begabten Schülern, gehören verschiedene Arbeitsgemeinschaften, wie zum Beispiel Theater und Informatik, zum Angebot.

Auf der Internetseite können Eltern auch schon das Anmeldeformular herunterladen. „Wir nehmen Anmeldungen an, führen aber noch keine Aufnahmegespräche. Das wird erst gegen Ende des Jahres passieren“, erklärt Irmina Hoyer-Meyer. Man wolle zunächst zeitnah eine Schulleitung suchen.

Ursprünglich sollte der Schulstart mit zwei fünften Klassen schon in diesem Jahr erfolgen. Der Zeitplan stellte sich dann aber doch als zu sportlich heraus. Dafür sollen ab dem übernächsten Schuljahr Fünft- und Sechstklässer aufgenommen werden. Später können etwa 420 Gymnasiasten unterrichtet werden.

Die benötigten Grundstücke an der Köhlerstraße, oberhalb der Bahnbrücke, hat die Gemeinde im vergangenen Jahr gekauft und stellt sie mittels Erbbaurecht dem gemeinnützigen Träger zur Verfügung.

Mit Weinböhla ist das vierte Gymnasium der Rahn Education in Deutschland geplant. 35 Bildungseinrichtungen – die meisten in Deutschland, aber auch in Polen, Russland, Ägypten und Spanien – mit 750 Mitarbeitern gehören zum Unternehmen.

Bei sogenannten Ersatzschulen müssen Bildung, Erziehung und fachliche Kenntnisse mindestens dem Niveau der öffentlichen Schulen entsprechen. Dann erhalten die Schulen staatliche Zuschüsse. Sie unterliegen dem Sonderungsverbot, das heißt, jedermann muss die Möglichkeit haben, die Schule zu besuchen. Eine Sonderung nach den Besitzverhältnissen der Eltern ist unzulässig. Ein Schulgeld darf dennoch erhoben werden. Wie hoch das genau sein wird, steht noch nicht fest. Es muss jedoch „sozial verträglich“ sein. Bei Bedürftigkeit kann zudem eine Schulgeldermäßigung beantragt werden.

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