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So soll die neue Kita in Radebeul aussehen

Der Anbau für den Kindergarten Thomas Müntzer war umstritten. Jetzt soll schnell gebaut werden, damit es auch im Sanierungsgebiet West weitergehen kann.

Von Nina Schirmer
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Der Neubau kommt neben das alte Gebäude, das ebenfalls weiterhin als Kita genutzt wird.
Der Neubau kommt neben das alte Gebäude, das ebenfalls weiterhin als Kita genutzt wird. © Visualisierung: Rau Architekten

Radebeul. Es war eine der längsten und heftigsten Diskussionen, die im vergangenen Jahr im Radebeuler Stadtrat geführt wurde. Zweieinhalb Stunden berieten und stritten die Stadträte über einen Anbau an der Kita Thomas Müntzer. Normalerweise kein Thema, das hohe Wellen schlagen würde. Doch Eltern hatten sich beschwert, dass durch den geplanten Anbau Freifläche auf dem Grundstück wegfällt.

Kurz vor der Kommunalwahl hörten viele Stadträte da genauer hin, zu einer Informationsveranstaltung für die Eltern waren sie jedoch nicht eingeladen. Vorwürfe, die Stadt informiere nicht richtig darüber, was sich die Betroffenen wünschen, und setze die Stadträte unter Druck, wurden laut. 

Rückblickend war es ein Fehler, dieses Thema kurz vor der Wahl, in einer politisch aufgeladenen Zeit auf die Tagesordnung zu setzen, sagt Oberbürgermeister Bert Wendsche (parteilos) heute. Denn an der ursprünglich kräftig kritisierten Planung mussten später nur Nuancen verändert werden, um die Zustimmung der Stadträte zu erhalten, so das Stadtoberhaupt. Eine nach den Streitigkeiten gegründete Arbeitsgruppe, bestehend aus Elternvertretern, Stadträten und der Kitaleitung, arbeitete an den Planungen mit. 

Neubau der Oberschule hängt von Kita ab

Jetzt gibt es einen sportlichen Zeitplan, den die Stadt durchziehen möchte. Bis Oktober 2021 soll der Anbau fertig sein. Dann kann der Kindergarten aus der Harmoniestraße dorthin umziehen und das Gebäude in Radebeul-West im Frühjahr 2022 abgerissen werden. Wenig später soll auf der frei gewordenen Fläche der Neubau der Oberschule Kötzschenbroda starten. 

Und so wird der Kita-Anbau aussehen: Die Pläne des Architekturbüros Rau aus Dresden sehen einen gläsernen Verbindungsgang zwischen dem denkmalgeschützten, alten Gebäude und dem Neubau vor. Der Gang  muss zwingend transparent sein, fordert der Denkmalschutz, damit eine optische Verbindung der Freiflächen auf beiden Seiten bestehen bleibt. Vordächer oder abgeklebte Scheiben sind nicht erlaubt. Selbst eine Garderobe darf dort nicht entstehen.

Durch einen gläsernen Verbindungsgang kommt man vom Altbau in den Neubau.
Durch einen gläsernen Verbindungsgang kommt man vom Altbau in den Neubau. © Visualisierung: Rau Architekten

Anbau über zwei Etagen

Der Neubau selbst bekommt zwei Etagen. Im Gebäude entstehen unter anderem verschiedene Themenzimmer, Schlafräume, Teeküche und ein  Mehrzweckraum mit einer großen Glasfront. Im Anbau sollen dann auch Krippenkinder betreut werden können, was in der alten Kita aufgrund der baulichen Begebenheiten bisher nicht möglich ist. Für die Fassade wird aktuell eine Verkleidung aus Naturholz favorisiert.

Der Stadtrat stimmte zuletzt einstimmig den aktuellen Planungen zu. Die Gestaltung der Außenanlagen wird separat entwickelt.  Ein großer Teil des Waldspielplatzes muss für den Anbau weichen. Trotzdem bleibt die Außenfläche eine der größten aller Kitas in Radebeul: 41 Quadratmeter pro Kind. Eine Richtlinie empfiehlt mindestens zehn Quadratmeter pro Kind.

So soll der Übergang zum Neubau von innen aussehen.
So soll der Übergang zum Neubau von innen aussehen. © Visualisierung: Rau Architekten

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