Jetzt Temperaturkontrollen bei Amazon

Lampertswalde. 30.000 Pakete werden jede Nacht in Lampertswalde bei Amazon sortiert. Aktuell dürften es noch einige mehr sein. Denn durch Corona gibt es eine verstärkte Nachfrage im Online-Shopping. "Das wirkt sich kurzfristig auch auf Bestellungen in Lampertswalde aus", bestätigt Nadiya Lubnina, Sprecherin beim amerikanischen Logistiker.
Viele rechnen damit, dass der weltgrößte Onlinehändler sehr wahrscheinlich zu den Gewinnern der Corona-Krise gehört. Aber er muss natürlich nicht nur Kunden mit allen möglichen Versandbestellungen beliefern. Sondern gleichzeitig auch die Sicherheit seiner Mitarbeiter gewährleisten. Auch im Verteilzentrum Lampertswalde, das seit Herbst vorigen Jahres für einen Großteil Sachsens zuständig ist.
Laut Nadiya Lubnina wurden die Prozesse in den Bereichen Logistik, Versand, Lieferketten, Einkauf und Verkaufspartner angepasst. "So können wir die Lagerung und Lieferung von Artikeln, die für die Menschen eine höhere Priorität haben, vorrangig behandeln", so Lubnina. Die Rede ist von Artikeln für den täglichen Bedarf und medizinische Verbrauchsgüter. Dies habe aber dazu geführt, dass einige Lieferzusagen länger als üblich sind.
Der Versandriese kann von Lampertswalde aus bis vor die Haustür liefern. Das verschafft ihm einen deutlichen Vorteil gegenüber den Innenstadt-Läden, die auch erst eine reichliche Woche wieder geöffnet sein dürfen. Da Amazon zudem weltweit operiert, können Erfahrungen aus anderen Ländern angewendet werden. Nadiya Lubnina: "Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme haben wir Temperaturkontrollen beim Betreten unserer Logistikgebäude eingeführt." Diese Messung der Körpertemperatur bei Mitarbeitern und Lieferpartnern soll die Übertragung des Corona-Virus eindämmen helfen.
Noch bis Monatsende zwei Euro mehr
Der Online-Großhändler stellt regelmäßig neue Mitarbeiter ein. "Wir können also nicht sagen, dass Neueinstellungen mit der aktuellen Lage zu tun haben, sie waren schon früher geplant." Allerdings hatte Amazon bestätigt, seinen Mitarbeitern im Zuge der Covid-19-Pandemie höhere Gehälter zu zahlen. Um den großen Beitrag der Versandmitarbeiter zu würdigen, wollte Amazon bis Ende April zusätzlich zwei Euro brutto pro gearbeitete Stunde bezahlen. "Dies erfolgt zusätzlich zu unserem Lohn von umgerechnet mindestens 11,10 Euro brutto", sagt Nadiya Lubnina. Die zwei Euro gelten auch für die Mitarbeiter der Lieferpartner.
Mittlerweile schon rund 200 Mitarbeiter, davon über 20 eigene, der Rest Zeitarbeiter, sortieren in der Verteilstation Dresden-Lampertswalde jede Nacht Päckchen für fast ganz Sachsen. Mit 15 bis 20 Lkw aus größeren Sortierzentren wie Leipzig sind die Waren in die hiesige Verteilstation gekommen - um die letzte Meile zum Kunden anzutreten. Die absolvieren die weißen Sprinter der Lieferpartner. Auf großen Förderbändern werden die Pakete und Päckchen so gescannt und mit einem gelben Aufkleber gelabelt, dass sie möglichst fehlerfrei ihren Empfänger in Südbrandenburg, Leipzig, Heidenau oder Freital bzw. Bautzen erreichen. Sechs Tage die Woche wird in drei Schichten gearbeitet.
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