Natalie platzt fast vor Aufregung. Ständig fragt sie: „Was ist das?“, „Wieso?“, „Warum?“ Die Vierjährige hat sich hübsch gemacht, trägt ein weißes Kleid, weiße Schuhe und einen Blütenkranz im Haar. Ihre Schwester Patricia ist sieben. Hellblaues Glitzerkleid, Diadem im Haar. Prinzessinnen sind sie, die zum ersten Mal einen König besuchen. Aus Pirna sind sie mit ihren Eltern, Großeltern und der Uroma ins Dresdner Schloss gekommen. Aber nicht mit dem Schiff die Elbe hinauf, so wie einst Kurprinz Friedrich August und seine frisch angetraute Gemahlin, die österreichische Erzherzogin Maria Josepha. Bei einem Sommerfest wurde in Pirna nachgestellt, wie das Brautpaar, das in Wien getraut worden war, 1719 in Pirna aufs Schiff stieg und nach Dresden reiste. „Wir waren dabei. Nun wollten wir auch dabei sein, wenn die Paraderäume öffnen“, sagt Katja Guhr, die Mutter der beiden Prinzessinnen.
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