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So wird das Heizen in DDR-Blöcken günstiger

Dafür sorgt in Kodersdorf moderne Gasbrennwerttechnik. Die Altmieten bleiben, nur Neumieten steigen geringfügig an.

Von Frank-Uwe Michel
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Martin Urban ist Hausverwalter der Neubaublöcke gegenüber der Kodersdorfer Schule. In den beiden Gebäuden werden in diesem und im nächsten Jahr die Heizungsanlagen ausgetauscht. Damit sollen sich die Heizkosten der Mieter ganz erheblich verringern.
Martin Urban ist Hausverwalter der Neubaublöcke gegenüber der Kodersdorfer Schule. In den beiden Gebäuden werden in diesem und im nächsten Jahr die Heizungsanlagen ausgetauscht. Damit sollen sich die Heizkosten der Mieter ganz erheblich verringern. © André Schulze

Rein äußerlich sind sie nicht unbedingt die Hübschesten. Der Farbanstrich ist in die Jahre gekommen, die Form der Gebäude datiert ihr Entstehen auf die 1980er Jahre. Jene Zeit, in der fast jedes Dorf in der DDR die Fürsorge des Arbeiter- und Bauernstaates zu spüren bekam, der mit großen Blöcken neuen Wohnraum für seine Bürger schuf. Diesem Erbe müssen sich Eigentümer und Hausverwalter heute mehr denn je stellen, will man die aktuelle Lehrstandsquote von rund 40 Prozent perspektivisch verbessern. „Hauptargument von Interessenten, sich dann doch nicht fürs Wohnen in den beiden Neubaublöcken gegenüber der Oberschule zu entscheiden, ist die momentane Heizsituation“, hat Martin Urban in vielen Gesprächen herausgehört. Deshalb soll sich daran in den nächsten beiden Jahren Entscheidendes ändern. „Wir werden die alten Nachtspeicheröfen ausbauen und durch moderne Gasbrennwerttechnik ersetzen lassen“, sagt der Mann von der Görlitzer Firma FT-Immobilien, die sich im Auftrag des Besitzers – eines Großinvestors, der seine Zelte mittlerweile auch in der Neißestadt aufgeschlagen hat – um beide Gebäude kümmert. Damit kommt jetzt eine Variante zum Zuge, die sich von der zweitbesten zur besten Lösung entwickelt hat. Martin Urban: „Wir waren noch im vergangenen Jahr mit der Gemeinde im Gespräch, weil wir beide ein neu zu bauendes Blockheizkraftwerk (BHKW) nutzen wollten – Kodersdorf für seine Oberschule, wir für die Wohnungen in den beiden Blöcken.“ Doch nach umfangreichen Berechnungen und Gesprächen mit dem Technikanbieter habe sich herausgestellt, dass ein BHKW in dieser Konstellation doch nicht wirtschaftlich genug zu betreiben ist.

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