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Soll die Oberschule ins Kulturhaus ziehen?

Auf dem Forum zum Kulturhaus Bischofswerda hielt sich eine Stadträtin zurück, weil die Regeln des Abends keine Debatte vorsahen. Gegenüber der SZ erläutert sie ihren Vorschlag.

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Das Kulturhaus in Bischofswerda. Über dessen Zukuft wurde jetzt diskutiert.
Das Kulturhaus in Bischofswerda. Über dessen Zukuft wurde jetzt diskutiert. © Steffen Unger

Bischofswerda. Ein möglicher Umzug der Oberschule Bischofswerda ins Kulturhaus ist einer der Vorschläge, die im Zusammenhang mit der Zukunft des Hauses am Platz des Volkes diskutiert werden. Stadträtin Simone Keimel (Die Linke) unterbreitete ihn in Verbindung mit einem eventuellen Trägerwechsel der Schule von der Stadt zum Landkreis. Nach Rücksprache mit dem Oberbürgermeister und allen Stadtratsfraktionen habe sie diesen Vorschlag eingereicht, erklärte Simone Keimel gegenüber der SZ. Sie begründet ihn mit folgenden Argumenten: „Die finanzielle Untersetzung eines Oberschulneubaus mit einer Mietgarantie von 15 Jahren wurde uns vom Landkreis zugesichert und damit eine solide finanzielle Grundlage geschaffen. Es würde im Kulturhaus eine der modernsten Oberschulen mit den modernsten Kabinetten entstehen können – mit einem großen Saal, der für viele Zwecke nutzbar gemacht werden könnte.“ Die freigezogene Oberschule an der Kirchstraße könnte unter anderem von der Grundschule und den Klassen für Schüler mit Lese- und Rechtschreibschwäche teilweise mitgenutzt werden. Der Innenstadthort, der in den nächsten Jahren für rund 200 Kinder neu gebaut werden müsste, könnte in die Räume der ehemaligen Oberschule einziehen. „Kurze Wege für die Grundschulkinder, Spielanlagen auf dem Schulhof könnten ganztags genutzt werden. Zusätzlich könnten gemeinnützige Vereine die Räume mieten“, sagt Simone Keimel.

Schule erst vor wenigen Jahren saniert

Bodo Lehnig, Leiter des Goethe-Gymnasiums, hatte auf der Bürgerversammlung am Mittwoch Bedenken gegen diesen Vorschlag geäußert. Er begründete sie mit der erst vor wenigen Jahren abgeschlossenen Komplettsanierung der Oberschule sowie rückläufigen Schülerzahlen in den nächsten Jahren. Simone Keimel äußerte sich am Mittwochabend nicht. Aus gutem Grund. Die vom Moderator formulierten Regeln sahen unter anderem vor, die Vorschläge nicht zu bewerten. „Ich habe mich daran gehalten“, sagte die Stadträtin.

Das Landratsamt fragte im vergangenen Jahr bei der Stadt wegen einer Übernahme der Oberschule an. Eine Entscheidung gibt es noch nicht. „Der Landkreis hält das Angebot aufrecht“, erklärte jetzt Pressesprecherin Sarah Günther. Im Landratsamt verweist man darauf, dass „Überlegungen zur Gestaltung der Schullandschaft Gegenstand der Machbarkeitsstudie“ seien, die derzeit im Auftrag der Stadt fürs Kulturhaus erarbeitet wird. (SZ/ir)