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Sonne lacht die Wolken weg

Fröhlichkeit. Manchen Menschen gelingt es, immer ein Lächeln auf den Lippen zu haben.

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Von Yvonne Kaden

Was ist ein Weltlachtag?

Kennen Sie den: Ein Mann kommt zur Tankstelle und sagt: „Ich hätte gern zwei Scheibenwischblätter für meinen Trabbi.“ Darauf schaut sich der Tankwart den Trabbi an und meint: „Das ist ein fairer Tausch.“

Gut, zum Brüllen komisch ist der Witz nicht. Vielleicht fällt Ihnen ein besserer ein und den können Sie gleich morgen weitererzählen, denn morgen ist Weltlachtag. Auf der ganzen Welt wird dieser Tag am ersten Sonntag im Mai gefeiert. Er ist Teil der internationalen Lachbewegung, die nach Informationen des Deutschen Yoga-Lachzentrums auf die Initiative des Inders Dr. Madan Kataria zurückgeht. In Sachsen zählt zur Gemeinde der Lustigen unter anderem ein Lachclub, der sich vor fünf Jahren in Dresden gegründet hat. Außerdem gibt es in der Landeshauptstadt den Verein der Medi-Clowns, die Kinder im Krankenhaus besuchen und für kurze Zeit vergessen lassen, warum sie dort sind. In München kann man sogar lernen, wie man das Haha und Hoho am besten aus sich hervorlockt: in der Lachschule.

Guck mal, wer da lacht!

Natürlich ist es Quatsch, nur zu lachen, weil Weltlachtag ist. Aber man kann bei der Gelegenheit zumindest mal über das Kichern, Schmunzeln und Wiehern oder die dazu passende positive Lebenseinstellung nachdenken – so eine hat zum Beispiel Heidi Herrmann. Die 50-Jährige ist für ihr lustiges Gemüt und ihr Engagement beim Schiebocker Karneval bekannt. Vor elf Jahren hatte sie den Weiberfasching mit aus der Taufe gehoben. „Wenn andere Menschen Freude bereiten, das begeistert mich am meisten“, sagt die Erzieherin, die in der Steinigtwolmsdorfer Kindertagesstätte Zwergenland arbeitet.

Ihr Optimismus, ihre Freude, ihr Lachen – das alles komme aus dem Bauch, ein Rezept dafür habe sie nicht, aber einen Tipp: „Es gibt auch Regentage, nicht nur Sonnenschein. Deswegen ist es wichtig, dass man eine Person hat, die einen durch ihren Humor mitnimmt.“ Heidi Herrmann meint wahrscheinlich so jemanden wie die Burkauerin Sandra Hähnel. Immer wenn man die 27-Jährige trifft, strahlt sie über das ganze Gesicht und guckt einen mit ihren aufgeweckten Augen keck an, als wolle sie sagen: „Los, lach doch einfach mit.“ Ansteckend, so etwas! Aber auch Sandra Hähnel hat kein Rezept zum Glücklichsein. „Das ist Lebenseinstellung.“ Hin und wieder werde sie zwar auf ihre Fröhlichkeit angesprochen, aber darüber nachgedacht, warum sie so viel lachen kann, hat die junge Mutter noch nie. Was sie zum Lachen bringt? „Im Moment steht da mein Sohn Arian an erster Stelle.“ Gerade mal fünfeinhalb Monate sei er alt und so was von unbeschwert. „Das ist einfach genial“, sagt Sandra Hähnel und freut sich schon wieder. Allein der Gedanken daran, wie ihr süßer Filius sie zahnlos angrinst, reicht dafür aus.

Ist lachen gesund?

Warum macht Lachen eigentlich so viel Spaß? „Weil dabei Glückshormone ausgeschüttet werden“, sagt Frank Bertschat, Chefarzt der medizinischen Klinken Bautzen und Bischofswerda. Ganz nebenbei wird die Gesundheit gefördert: „Die Konzentration der Abwehrstoffe im Blut steigt. Außerdem werden mehr Lymphozyten angereichert. Diese Blutbestandteile helfen, Entzündungen einzudämmen“, so der Chefarzt. Zusätzlich wird beim kräftigen Lachen die Lunge besser belüftet, wodurch mehr Sauerstoff in den Kreislauf kommt.

Obwohl eine optimistische Lebenssicht nicht direkt etwas mit Lachen zu tun hat: „Medizinisch ist bewiesen, dass positiv eingestellte Menschen gesünder sind“, sagt Frank Bertschat. Vom Lachen als Ventil zum Abbau physischer und psychischer Spannungen, spricht auch Astrid Waldmann, Leiterin der Beratungsstelle der Arbeiterwohlfahrt Bischofswerda. „In der Psychotherapie wird Humor zunehmend als eine menschliche Ressource angesehen und genutzt“, sagt die Psychologin, die während ihrer Ausbildung in Familientherapie oft mit solchen Themen in Berührung kam. „Wer über ein Problem lachen kann, hat es angegriffen“, so Astrid Waldmann. Humor ermögliche das Denken aufzuweichen, Denkrichtungen zu wechseln und mit Problemen auf Distanz zu gehen.