SZ +
Merken

Sonnensucher am Kahleberg

„Was die Bergstadt Altenberg da am Sonnabend im Europark auf die Beine gestellt hat, verdient meine größte Hochachtung“, lobte Dr. Stefan Hein von der Bergakademie Freiberg. Er moderierte das Geschehen...

Teilen
Folgen

Von Dietrich Papsch

„Was die Bergstadt Altenberg da am Sonnabend im Europark auf die Beine gestellt hat, verdient meine größte Hochachtung“, lobte Dr. Stefan Hein von der Bergakademie Freiberg. Er moderierte das Geschehen um acht interessante Vorträge rund um das Thema erneuerbare Energien zur Regionalmesse, auf der 40 Aussteller ihre Produkte, Technologien und viele Informationen anboten. Eingeladen zur dieser Messe hatten die Projektgesellschaft Altenberg und der Energie-Tisch Altenberg e.V.

Die etwa 500 Marktbesucher und deren Kinder kamen auf ihre Kosten. Die Kinder konnten sich auf der von der AOK gesponserten Hüpfburg, am Spielmobil, an einer Eisenbahnmodellausstellung und an den Bastelstraßen sowie beim Solarmobilrennen austoben.

Das örtliche und regionale Solarhandwerk wartete mit Sonnenmodulen zur Stromgewinnung wie auch mit Sonnenkollektoren für die Solarwärmenutzung auf. Mit dem Themenbezug „Heizen mit Sonne, Holz und Wind“ wurden technische Lösungen wie Holz- und Holzpelletsöfen, gekoppelt mit Energie aus Kleinwindanlagen und Sonnenkollektoren vorgestellt.

Dazu war eigens Günther Hacker aus St. Georgien im Schwarzwald angereist. Er stellte den Besuchern seine weltweit einzigartige Direkteinspeiselösung vom Kleinwindrad ins Hausstromnetz vor. Weitere Aussteller boten Alternativen mit Wärmepumpen bis hin zu Mini-Blockheizwerken zur Wärme- und Stromgewinnung an.

Auch rund um das Thema Brennholz und Nachhaltigkeit gab es auf dem Freigelände viel Praktisches und Informatives. Und ein weiteres Thema interessierte die Besucher in Zeiten steigender Energiekosten: das Energiesparen. Verbraucherschützer und Energieberatungsbüros stellten sich neben Solar-Architekten und Passivhausanbietern den Fragen der Besucher.

Das Ganze rundeten die regionalen Natur- und Landschaftsvereine und -verbände sowie ein Stand der Kreis-Bündnisgrünen mit einem Solarkocher ab. Denn niemals zuvor zogen (Solar)-Wirtschaft und Naturschützer so gemeinsam an einem Strang mit dem Ziel, unsere Natur und das Klima für unsere Nachfahren zu schützen.

Einen Blick in die energetische Zukunft des Oberen Gimmlitztales wagten am gemeinsamen Stand mit der Leader Plus-Initiative die Köhlers vom Förderverein Gimmlitztal. Sie haben die Vision, dass in einigen Jahren alle Mühlen und Häuser zwischen Hermsdorf und Frauenstein nur durch Sonnen- und Wasserkraft versorgt werden, so wie vor 150 Jahren, nur eben unter Nutzung des technischen Fortschritts.

Kein Wunder, dass man sich in der Diskussion weitgehend einig war, dass die Probleme der Zukunft nicht durch global ausufernde Transfers von Geldleistungen, Waren und Dienstleistungen, sondern nur durch Rückbesinnung auf regionale Kreisläufe gelöst werden können.

Dafür tritt auch der Energie-Tisch Altenberg ein. Seine Mitglieder und die Solarbetreiber der Stadt können darauf verweisen, dass die Anlagen auf den Dächern zwischen Tellkoppe und Kahleberg, Hemmschuh und Kohlhaukuppe 2002 über 20 Megawattstunden Sonnenstrom und über 50 Megawattstunden Solarwärme erzeugten, und so rund 40 Tonnen CO 2 - Emissionen erspart wurden.

Altenberg belegt in der Solarbundesliga bezogen auf Sachsen derzeit den 4. Platz. Noch mehr Menschen für eine dringend notwendige Energiewende hin zu erneuerbaren Energien zu gewinnen, war deshalb das Grundanliegen des durch die Regionen Aktiv-Initiative des Bundesverbraucherschutzministeriums geförderten Marktplatzes.