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Sorge um die Schurigbaude auf der Weifaer Höhe

Bautzen. Einst war das Ferienheim bei Weifa ein beliebter Erholungsort.Heute sind Haus und Gelände verwildert.

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Von Annechristin Stein

In Weifa sorgen sich die Bewohner um die Schurigbaude. Seitdem mehrmals der Besitzer gewechselt hat, verfällt das ehemalige Ferienheim auf der Weifaer Höhe. Das Gelände ist verwachsen. Die Einfahrt ist verschlossen. „Betreten des Grundstückes verboten“, warnt ein Schild. Am Haus selbst ist lang nichts mehr gemacht worden. An den Fenstern bröckelt die Farbe. Einige sind notdürftig mit Brettern repariert. Günther Frank vom Heimatverein Obergurig kam das letzte Mal 2005 an der Baude vorbei. „Das Gelände war verwildert und halb zugewachsen“, sagt er. Als sich einige Wanderer dem Haus näherten, hätten sie Hundegebell und ein wütender Mann auf dem Balkon vertrieben. Auch die Ortschronistin Kerstin Richter berichtet vom schlechten Zustand des Hauses. „Die Fußböden sind gewölbt, die Fenster kaputt“, sagt sie.

Ferienheim und Pfingstfeste

Im Archiv von Kerstin Richter finden sich viele Relikte, die von der Geschichte des Hauses erzählen. 1926 baute der Bäckermeister Alwin Schurig aus Weifa die Baude. Ab 1952 nutzte die VEB Strömungsmaschinenbau Pirna das Gebäude als Betriebsferienheim. Für 45 Leute gab es in dem großen Haus Schlafmöglichkeiten. Der Betrieb machte nach der Wende zu und das Haus stand leer. Wiederholt wurde es zum Verkauf angeboten.

Einmal im Jahr kümmerten sich seitdem die Freiwillige Feuerwehr Weifa und die Bäckerei Burkhardt um das Gelände. Zusammen richteten sie das traditionelle Pfingstfest aus. Vorher mähten sie Rasen und entsorgten Gestrüpp und Äste. „Das Flair mit der Sicht auf die Berge war großartig“, sagt Peter Richter. Bis zu 700 Gäste kamen auf die Weifaer Höhe zum Feiern.

2004 wurde die Baude das letzte Mal verkauft. „Leider ist kein Kontakt zu den neuen Besitzern zustande gekommen, sodass wir uns einen anderen Festort suchen mussten“, so Peter Richter. „Wir Wanderer wundern uns, dass die Gemeinde da nichts macht“, sagt Günther Frank.

Gemeinde kann nicht handeln

Bürgermeister Guntram Steglich kann nichts machen, denn das Grundstück gehört der Gemeinde nicht. „Sicher kann man mit den Besitzern über die Situation reden, aber mehr können wir nicht tun“, sagt er. Nur wenn von der Baude aufgrund der Baufälligkeit eine Gefahr ausgehen würde, könnte die Gemeinde einschreiten. „Dafür gibt es bis jetzt keinen Grund“, erklärt der Bürgermeister.

Die Zukunft der Schurigbaude ist damit weiterhin ungewiss. „Es ist schade, dass so ein prächtiges Haus verfällt“, seufzt Günther Frank. Etwas tun können nur die neuen Besitzer. „Die leben sehr zurückgezogen“, weiß Peter Richter. „Es ist denkbar, mit ihnen in nächster Zeit das Gespräch zu suchen“, sagt der Bürgermeister. Bis dahin bleibt für Wanderer, die um Weifa unterwegs sind, nur die Rast im Weifaer Keglerstübl auf der anderen Talseite.