Spanien bleibt geschlossen

Von Martin Dahms, Madrid
Spanien bleibt vorläufig für Urlauber geschlossen. Die Sánchez-Regierung veröffentlichte am Dienstag zwei Dekrete, um die Bedingungen der Einreise nach Spanien in den kommenden Tagen und Wochen zu klären. Demnach bleiben die Grenzen grundsätzlich vorerst bis einschließlich 23. Mai geschlossen. Wer einen Wohnsitz in Spanien hat, darf kommen, muss aber die ersten zwei Wochen zuhause in Quarantäne bleiben.
Die Quarantäne-Vorschrift war nötig geworden, nachdem in den vergangenen Tagen die zuvor sehr strengen Ausgangsbeschränkungen für alle Spanier gelockert worden waren. Wer bis vor kurzem nach längerem Auslandsaufenthalt nach Spanien zurückkehrte, durfte wie alle anderen die Straße nur für Einkäufe, Arztbesuche oder den Weg zur Arbeit betreten. Die Einschränkungen für Rückkehrer sind nun noch etwas strenger: Nur Einkäufe und Arztbesuche sind erlaubt, und es gilt Maskenpflicht. Alle anderen Bewohner des Landes dürfen seit zehn Tagen einmal am Tag zum Spaziergang auf die Straße, und in etwa der Hälfte des Landes dürfen seit Anfang dieser Woche wieder kleine Läden und Straßencafés öffnen.
Die neuen Quarantäneregeln für Rückkehrer sollen solange in Kraft bleiben, wie auch der Alarmzustand in Kraft ist. Nach dem Willen der Regierung soll das noch bis Ende Juni der Fall sein, doch braucht sie für die Verlängerung des Alarmzustandes alle zwei Wochen das Einverständnis des Parlaments. Ob dafür künftig noch eine Mehrheit zusammenkommen wird, ist nicht gewiss.
Lufthansa fliegt ab Juni regelmäßig nach Mallorca
Die Lufthansa hatte am Freitag angekündigt, dass sie bereits ab Juni wieder regelmäßig nach Mallorca fliegen wolle. Auf ihrem Flugplan kündigt sie für Montag, den 1. Juni, drei Flüge nach Palma aus Frankfurt und zwei aus München an; die Lufthansa-Tochter Eurowings will an jenem Tag aus Hamburg einen und aus Düsseldorf gleich sechs Flieger nach Mallorca schicken.
Welche Reisebeschränkungen Anfang Juni noch gelten werden, hängt auch von bis dahin getroffenen Vereinbarungen der EU-Verkehrsminister ab – und selbstverständlich von der Entwicklung der Covid-19-Epidemie sowohl in Spanien als auch in den Herkunftsländern.
Die spanische Tourismusindustrie, die 12,3 Prozent zur nationalen Wirtschaftsleistung beiträgt, macht sich ernsthafte Sorgen um ihr Überleben. „Wir werden sehen, was wir noch nie gesehen haben“, sagte Nuria Montes, die Generalsekretärin des Hotelverbandes Benidorms und der Costa Blanca, Hosbec, im Gespräch mit El Confidencial, „eine massive Entlassungswelle von Tourismusarbeitern mitten im Sommer.“