Von Manfred Schulze
Leipzig. Über die Ursachen des plötzlich eingetretenen Millionenverlusts hüllt sich die Sparkasse Leipzig nach wie vor in Schweigen. Der Vorstandsvorsitzende Harald Langenfeld hatte am Montag von einem Minus im „einstelligen“ Millionenbereich berichtet. Im vorigen Jahr erzielte die zweitgrößte ostdeutsche Sparkasse noch 22 Millionen Euro Gewinn.
Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) sagte der SZ, die Stadt Leipzig habe sich darauf eingestellt, dass sie „nicht wie im Vorjahr 5,5 Millionen Euro erhalten wird“. Jung verneinte einen Zusammenhang zwischen dem plötzlichen angeschwollenen Defizit und Millionengeschäften mit einem Intimus des vorzeitig entlassenen früheren Vorstandes Peter Krakow.
200 Arbeitsplätze gefährdet
In der Pressemitteilung begründete die Sparkasse den Verlust mit Restrukturierungskosten und „Aufwendungen für die Bewältigung von Altlasten“. Langenfeld hatte noch Ende November von einem „deutlich rückläufigen Gewinn“ gesprochen. Rund ein Dutzend Geschäftsstellen werden geschlossen. Laut Gewerkschaft Verdi sollen rund 200 der 2100 Stellen bis Juni gestrichen werden.
Direkte Verbindungen zu den Vorgängen der Sachsen-LB gibt es laut offizieller Sprachregelung der Sparkasse nicht. Jedoch berichten gut informierte Kreise, dass die Sparkasse Leipzig einige Lasten der Sachsen-LB in den Büchern habe, die nun mit abgeschrieben würden.