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SPD-Kreisrat erschießt sich mit Pistole

Großes Entsetzen gestern im Landkreis Riesa-Großenhain: Gerald Roßberg, SPD-Kreisrat aus Wildenhain, beging am Dienstagnachmittag Selbstmord. Wie Manfred Walter, Sprecher der Polizeidirektion Riesa-Großenhain...

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Von Catharina Karlshaus

Großes Entsetzen gestern im Landkreis Riesa-Großenhain: Gerald Roßberg, SPD-Kreisrat aus Wildenhain, beging am Dienstagnachmittag Selbstmord. Wie Manfred Walter, Sprecher der Polizeidirektion Riesa-Großenhain bestätigt, hat sich der 49-Jährige gegen 15.30 Uhr auf einem Feldweg zwischen Wildenhain und der B 98 mit einer Pistole erschossen. Wenig später sei der passionierte Jäger dann von einem Spaziergänger gefunden worden.

Manfred Walter selbst ist sichtlich betroffen. Er kannte Gerald Roßberg persönlich: „Wir sind ja fast ein Jahrgang“, sagt der Polizeisprecher. Über die Gründe für den Selbstmord wolle er nicht spekulieren. „Es gibt einen Abschiedsbrief, in dem persönliche Probleme als Grund für seine Entscheidung aufgeführt sind“, sagt Walter.

Gegenwärtig gebe es keine Anzeichen dafür, dass der Familienvater durch Einwirkung anderer Personen ums Leben kam. Nichtsdestotrotz werde die Polizei – wie in solchen Fällen üblich – ermitteln.

Gerald Roßberg arbeitete in der Immobilienabteilung der Kreissparkasse Riesa-Großenhain. Seine Kollegen erfuhren gestern Morgen durch eine Mitarbeiterin vom tragischen Tod des Mannes. „Wir sind alle sehr geschockt und können es gar nicht fassen“, sagt Pressesprecher Ralf Krumbiegel. Immerhin sei Roßberg ein sehr engagierter Mitarbeiter gewesen, der die Kreissparkasse nach außen hin würdig vertreten habe. Krumbiegel betont, dass Gerald Roßberg – er arbeitete bis vor einem Jahr als Leiter der Immobilienabteilung in Großenhain – ungekündigt war. „Wir wollen jetzt nicht darüber philosophieren, warum und weshalb. Vielmehr werden wir uns mit seiner Frau in Verbindung setzen und versuchen, der Familie zu helfen“, so Krumbiegel.

Völlig unerwartet kommt Roßbergs Tod auch für Joachim Schierig. Der Zabeltitzer ist Vorsitzender des Jagdverbandes Großenhain, indem auch Gerald Roßberg Mitglied war. „Ich kannte ihn als einen optimistischen und keinesfalls schwermütig, depressiven Menschen“, sagt Schierig. Ihm gegenüber habe Roßberg nie Gedanken geäußert, die eine solche Tat erahnen ließe. Wie alle anderen Jagdfreunde sei er sehr bestürzt.