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Spenden für marode Kirche benötigt

Morsche Balken, Schwamm und kaputtes Gewölbe: Die Sanierung des Gotteshauses in Burkhardswalde kostet rund 450000Euro.

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Von Mareike Huisinga

Pfarrer Christian Lehnert und die Mitglieder seiner Kirchgemeinde Burkhardswalde-Weesenstein haben große Sorgen: Bei einer Begehung stellte sich heraus, dass die Kirche Burkhardswalde dringend saniert werden muss. „Am gravierendsten sind die Schäden im Dachgebälk“, sagt Pfarrer Lehnert. Tragende Balken seien morsch oder teilweise gar nicht mehr vorhanden. Groß war auch der Schreck, als Fachleute Schwamm an den Schwellen und den Dachbalken feststellen mussten. Ebenfalls als marode hat sich die Holzschalung der Dachhaut herausgestellt. Der Schieferbelag auf dem Dach ist ein weiteres Problem. „Das Material stammt aus DDR-Zeiten, und Zwei Drittel der Schiefertafeln müssen komplett erneuert werden.“

Landeskirche gibt 260000 Euro

Im Innenbereich der Kirche besteht ebenfalls Sanierungsbedarf. Tragende Balken der Begräbniskapelle aus dem Jahr 1540 sind zum Teil gebrochen, sodass das Dach auf dem Gewölbe aufliegt. Immerhin eine gute Nachricht: Gefahr für die Kirchbesucher besteht indes nicht, bestätigen Gutachten. Aber Lehnert sagt: „Wir müssen jetzt so schnell wie möglich mit den Sanierungsmaßnahmen beginnen.“ Und die können nicht aus der Portokasse gezahlt werden. Nach vorläufigen Schätzungen belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 450000Euro. Die Kirchgemeinde hat bereits einen Finanzierungsplan aufgestellt, denn alleine kann sie die Summe unmöglich stemmen. Hilfe kam prompt von der Landeskirche. „Sie stellt uns 260000Euro zur Verfügung“, so Lehnert, der sich über die Höhe der Summe sehr freut. Weitere 70000Euro sind beim Denkmalschutzamt des Regierungspräsidiums Dresden beantragt, allerdings gibt es noch keine Antwort von der Behörde. Auch die Gemeinde Müglitztal lässt sich nicht lumpen und gibt 10 000Euro für die Kirchensanierung dazu. Bleiben noch 110000Euro, die die Kirchgemeinde Burkharsdwalde-Weesenstein selbst aufbringen muss. „Wir haben zwar Rücklagen, sind aber dringend auf Spenden angewiesen“, sagt Pfarrer Lehnert. Die Möglichkeit, ein Benefizkonzert zu veranstalten, sieht der Pfarrer als wenig aussichtsreich an, denn: „Die Kirche Burkhardswalde ist keine typische Touristenkirche wie in Stolpen.“ Leider gebe es in der Region auch keine größeren Unternehmen, sodass diese mögliche Finanzierungsquelle ebenfalls wegfalle. Lehnert: „Wir sind in erster Linie auf die Unterstützung der Bevölkerung angewiesen. Ein Flyer mit Spendenaufruf wurde bereits verteilt. Demnächst wollen Mitglieder der Kirchgemeinde von Haus zu Haus in Burkhardswalde und Umgebung gehen, um die Bewohner auf die Problematik hinzuweisen und um Spendengelder zu bitten. Natürlich werden auch mittelständische Firmen angesprochen. Lehnert betont: „Wir wollen alle Bewohner erreichen, nicht nur Christen. Denn wir sind der Meinung, die Kirche ist ein wichtiges kulturelles Gut für die gesamte Region.“

Im nächsten Jahr soll die Sanierung der Kirche beginnen. Die gesamte Summe muss bis Ende 2009 zur Verfügung stehen. Folglich viel Arbeit. Lehnert: „Die Unterstützung vom Kirchenvorstand und von engagierten Gemeindemitgliedern ist groß. Das hilft sehr.“