Sperrung wird ignoriert

Hartha/Geringswalde. Eine Frau will mit ihrem Pkw von der Staatsstraße 200 in Hoyersdorf auf die Geringswalder Straße in Richtung Aschershain abbiegen. Doch die ist seit Montag gesperrt. „Ich muss nach Waldheim“, sagt die Geringswalderin, die nun über Neuwallwitz und Reinsdorf in die Zschopaustadt fahren will.
So wie die Frau handeln die meisten Autofahrer. Ein Pkw mit Delitzscher Kennzeichen blinkt zunächst, fährt aber dann doch gerade aus weiter, als er das Sperrschild sieht. Doch es gibt auch einige Fahrer, die sich nicht um Verbotsschilder kümmern und trotzdem in die Geringswalder Straße einbiegen. Auch ein Lkw fällt auf. Er kommt zwar aus Richtung Aschershain, dürfte aber dennoch nicht auf dieser Straße fahren, weil sie generell für Lkw gesperrt ist.
Der Geringswalder Bürgermeister Thomas Arnold (parteilos) hat handfeste Gründe für die Entscheidung. „An den Seitenrändern gibt es bereits Fahrbahneinbrüche. Die Sicherheit für die Kraftfahrer wäre nicht mehr gewährleistet. Deshalb ist die Sperrung unumgänglich“, sagte Arnold.
Bei Gegenverkehr wäre die Gefahr noch größer. Außerdem hätte die Straße sonst vielleicht später ganz gesperrt werden müssen. Deshalb sei man gemeinsam mit der Stadt Hartha zu dieser Lösung gekommen. Von Geringswalde kommend, ist Hartha über Neuwallwitz und Reinsdorf erreichbar.
Von verschiedenen Seiten kam der Vorschlag, an der Wallbacher Straße in Hartha die Einbahnstraßenregelung – von der Staatsstraße 36 ist das Einbiegen nicht erlaubt – aufzuheben und den Verkehr mittels einer Ampel zu regeln.
Ein Gedanke, mit dem sich auch die Stadt Hartha beschäftigt hat, wie Bauamtsleiter Ronald Fischer bestätigt. „Wir mussten diese Lösung jedoch wieder verwerfen. Es fehlen ganz einfach die Aufstellflächen“, so Fischer. Die Wallbacher Straße sei selbst für diese Variante zu schmal.
Etwas Positives gibt es aber doch zu berichten. Auf der S 36 in Richtung Leisnig wurde kurz vor Queckhain das Umleitungsschild entfernt. Dieses suggerierte, dass man über Wallbach nach Hartha gelangen kann. In Wallbach werden allerdings noch Wasserleitungen gebaut, die Autofahrer landen in einer Sackgasse.