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Sport-Ressort am Partwitzer See geplant

So gut besucht war schon lange keine Gemeinderatssitzung mehr: Zahlreiche Elsterheider waren gekommen, um zu hören, was Hans-Christian Heier, Geschäftsführer der Impro GmbH – Immobilienmanagement für Insolvenzverwalter und Banken, am Partwitzer See vorhat.

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So gut besucht war schon lange keine Gemeinderatssitzung mehr: Zahlreiche Elsterheider waren gekommen, um zu hören, was Hans-Christian Heier, Geschäftsführer der Impro GmbH – Immobilienmanagement für Insolvenzverwalter und Banken, am Partwitzer See vorhat. Im Jahr 2008 hatte Heier ein etwa sieben Hektar großes Grundstück am Südufer des Sees, nördlich des in Bau befindlichen Überleiters, vom Bergbausanierer LMBV erworben. „Ich hatte einfach die Idee, etwas zu machen, mich in Gegend und Grundstück verguckt“, sagte der Investor. Anhand eines Modells erläuterte der aus Hamburg stammende Unternehmer sein auf fünf unabhängigen Säulen basierendes Projekt „Gut Scado“. Das Investitionsvolumen bezifferte er auf zirka 10 bis 20 Millionen Euro.

Projektziel

Der Unternehmer möchte einen Ferienhaus-, Hafen- und Hotelbereich errichten. „Das Gut soll sich am traditionellen dörflichen lausitzer Baustil orientieren“, erklärte er. Zum typischen Aufbau eines hiesigen Dorfes gehören Anger und Dreiseithöfe. „Es soll den Anschein erwecken, als würde es schon seit 200 Jahren dort stehen.“ Das Gut soll ganzjährig bewirtschaftet werden. Der Investor möchte Leute mit „normalem“ Geldbeutel ansprechen, die einen hohen Anspruch an Lebensqualität und Kultur besitzen.

Ferienhäuser

Die Ferienhäuser sind als „alte“ Bauernhäuser mit Dächern aus Reet oder Fachwerk konzipiert. Sie sollen eine aufwendige Innenausstattung mit Holz- oder Natursteinböden, Kamin und Sauna bekommen. Sie befinden sich auf weitläufigen, später mit Kiefernwald aufgeforsteten Grundstücken: „Das Vorhaben ist nicht auf Gewinnmaximierung angelegt“, betonte Heier. Jedes Haus am Ufer soll über einen Boots- und Badesteg verfügen.

Hotel

Das Landhotel soll in zwei miteinander verbundene Dreiseithöfe einziehen. Die Gastronomie soll bodenständig, nicht hochpreisig, aber dafür von „höchster Qualität“ sein.

Ferienwohnungen

Sie sollen in zwei Dreiseithöfen untergebracht und behinderten- sowie seniorengerecht ausgestattet werden.

Hafen

Mindestens 85 Prozent der angedachten Liegeplätze sollen an Segelboote, nur 15 Prozent an Motorboote vermietet werden. Heiers Wunsch ist, ein Hafenbecken aus Naturstein aufzuschütten. Er möchte auch eine Anlegemöglichkeit für Boote schaffen, die auf die Schleuse am Überleiter 6 warten.

Kulturzentrum

Es soll in Ufernähe stehen und den Charakter einer alten Bootshalle mit verglaster Front zum Wasser bekommen. Ganzjährig sollen Konzerte oder Theateraufführungen stattfinden. „Mein Traum ist es, vor verschneiter Kulisse des Sees das Weihnachtsoratorium zu hören“, schwärmte Hans-Christian Heier.

Zeitplan

Der Gemeinderat hat beschlossen, einen Bebauungsplan für das „Gut Scado“ aufzustellen. Der Investor hat die Planungsunterlagen bei der Gemeinde einzureichen, die bis 2010 einen Planungsnachweis erbringen muss.